So könnte es aussehen, das Mehrgenerationenhaus, das Brigitte und Thomas Mantel in Heumaden planen. Allerdings sind auch noch Änderungen an diesem ersten Entwurf möglich. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehepaar Mantel arbeitet an einem Mehrgenerationenhaus

Von Alfred Verstl

Calw. Alternative Wohnformen gibt es schon lange. Man denke an studentische Wohngemeinschaften. Da haben Brigitte und Thomas Mantel selbst schon gewohnt. Aber auch jetzt, wenn es für den Facharzt für Kinder und Jugendpschychiatrie sowie Psychotherapie in Richtung Ruhestand geht – seine Praxis auf dem Wimberg möcht er noch bis 2016 betreiben – strebt er zusammen mit seiner Frau im Ruhestand eine ungewöhnliche Wohnform an.

Die Vorarbeiten sind geleistet. Am Mittwoch, 26. November, ab 19.30 Uhr will das Ehepaar im "Rössle" sein Wohnprojekt "Teamgeist" vorstellen. Es handelt sich um ein Haus, in dem mehrere Generationen zusammenleben sollen. Ältere sowie Familien mit Kindern und auch Einzelpersonen oder Menschen mit Handicap. Eine modulare Bauweise soll variable Wohnungsgrößen ermöglichen. Barrierefreiheit, die ja auch Kindern und nicht nur Älteren und Behinderten zugute kommt, sollen genauso dazu gehören wie eine ökologische Bauweise. Erste Entwürfe eines Stuttgarter Architekten, der Erfahrung mit solchen Projekten hat, gibt es. Die endgültige Form des Hauses, in der zwischen acht und 15 Partien unterkommen sollen, steht noch nicht fest.

Teamgeist – das steht für Brigitte und Thomas Mantel über allem. Dabei hat das Ehepaar einen sicherlich nicht leichten Spagat vor sich. Zum einen soll sich jeder Bewohner in seine eigene vier Wände zurückziehen können und sich nicht bevormundet fühlen; zum anderen gehört natürlich die Bereitschaft zum Miteinander dazu. Deshalb wird es auch etliche Gemeinschaftsräume geben. Das Ehepaar Mantel bringt aus seiner langjährigen Erfahrung aus der psychotherapeutischen Arbeit und als Gründungsmitglieder der Calwer Mediationsgruppe genügend Erfahrung mit. Konflikte, sie es ganz sicher geben wird, müssen gelöst werden. Und dafür bieten die Mantels Übungen zur konfliktfreien Kommunikation an.

Ein offenes Herz und eine tolerante, soziale Einstellung sollten die Interessenten also schon mitbringen, heißt es im Informationsflyer. Und ohne Geld geht es natürlich auch nicht. Eigene finanzielle Mittel oder Sponsoren für den Wohnungsbau in mittlerer Preislage sind also Voraussetzung

Entstehen soll das Mehrgenerationenhaus im nächsten Abschnitt des Wohngebiets "Im Schafweg" in Heumaden. Für Brigitte und Thomas Mantel ein fast schon idealer Standort. Zum einen naturnah, zum anderen sind Einkaufsmöglichkeiten und der Öffentlichen Personennahverkehr nicht weit.

Angesichts der demografischen Entwicklung stoßen die Pläne bei der Stadt auf Wohlwollen, wie Oberbürgermeister Ralf Eggert auf Anfrage unserer Zeitung sagte. Das Projekt entstehe zwar ohne städtische Mittel, dennoch wolle man die Umsetzung einer solchen privaten initiative unterstützen.