Spielleiter Helmut Dolderer: Die Einführung des elektronischen Spielberichts war ein voller Erfolg. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballVerbandsvertreter will Verstöße streng ahnen / Bezirkstag des Böblingen/Calw in Dachtel

Von Uwe Priestersbach

Fußball wird immer wieder als die schönste Nebensache der Welt bezeichnet. Doch die Freude am Sport wird immer wieder getrübt. "Es kommt immer wieder zu unschönen Szenen auf den Sportplätzen", erklärte Helmut Dolderer aus Wildberg, Spielleiter des Fußballbezirks Böblingen/Calw beim Bezirkstag in Dachtel.

In diesem Zusammenhang erinnerte er an eine sehr gut besuchte Schulung für Platzordner. Als "Quantensprung" bezeichnete der Bezirksspielleiter die Einführung des elektronischen Spielberichts, wobei der hiesige Bezirk als Pilotprojektbezirk maßgeblich an der erfolgreichen Einführung beteiligt war.

Unterstützen will der Fußballbezirk den FC Egenhausen nach dem Brand des praktisch fertiggestellten Sportheimes. So ist am 28. Juni ein Benefizspiel geplant, bei dem sich zwei Auswahl-Teams aus dem Bezirk gegenüberstehen werden.

Wie Jörg Kindermann als Vorsitzender des Verbandsgerichts beim Württembergischen Fußballverband (WFV) und "altem Schiedsrichterkamerad" des Bezirksvorsitzenden deutlich machte, verfüge Deutschland über eine weltweit einzigartige Vereinsstruktur "auf die wir stolz sein können". Doch werde es immer schwieriger, ehrenamtliche Funktionäre zu gewinnen, obwohl gerade im Fußball viele Menschen gebraucht werden, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. So waren die vergangenen drei Jahre auf WFV-Ebene vom DFB-Masterplan geprägt und dem zentralen Anliegen, den Vereinen zu helfen, ihre Zukunft aktiv zu gestalten.

Fortschritte hat der ehemalige Strafrichter beim Bemühen um faires Verhalten auf den Sportplätzen ausgemacht. "Da gab es zum Teil drastische Urteile, und das musste dann so sein", erklärte Kindermann, dass beispielsweise auffällige Mannschaften bestraft, aber auch präventiv geschult wurden. "Für Gewalt ist bei uns kein Platz, und die wird unnachgiebig geahndet."

Gleichzeitig forderte der Vorsitzende des Verbandsgerichts einen respektvollen Umgang mit den Schiedsrichtern. Dies gelte für Spieler, Betreuer und die Zuschauer gleichermaßen.

In seinem Ausblick kündigte Kindermann eine personelle Zäsur beim Verbandstag am 9. Mai in Sindelfingen an, nachdem WFV-Präsident Herbert Rösch sein Amt nach zwölf Jahren zur Verfügung stellen wird. "Wir haben einen sehr qualifizierten Kandidaten für die Nachfolge gefunden" erklärte das WFV-Vorstandsmitglied. Der bislang einzige Kandidat kommt mit dem Hildrizhausener Bürgermeister und bisherigen WFV-Schatzmeister Matthias Schöck aus dem Bezirk Böblingen/Calw.

Ob es tatsächlich so weit kommt, darüber entscheiden in der Mehrzahl die Delegierten der Bezirke. Den Bezirk Böblingen vertreten beim Verbandstag: Helmut Dolderer, Horst Dürr (Effringen), Erich Frey (Simmersfeld), Walter Gohl (Gärtringen), Helmut Hörmann (Hildrizhausen), Ralf Jarosch (Holzgerlingen), Kurt-Heinz Kuhbier (Darmsheim), Jürgen Prchal (Altensteig), Michael Rathgeb (Altdorf), Dieter Schneider (Böblingen), Siegfried Seider (Sindelfingen), Roland Ungericht und Gabi Walter (Berneck/Zwerenberg).