Glänzender Saisonauftakt in Valencia für den dreifachen Europameister aus Altensteig: Gleich nach dem ersten Rennen durfte Jochen Hahn ganz oben auf dem Siegerpodest stehen. Foto: Hahn Racing Foto: Schwarzwälder-Bote

MotorsportAltensteiger Truck Racer eröffnen Saison in Spanien / Platz zwei im Gesamtklassement nach erstem Rennwochenende

(dh). Platz eins im ersten Rennen, anschließend Rang sieben, drei und zwei, Jochen Hahn aus Altensteig hat sich bei der Auftaktveranstaltung der Europameisterschaft der Truck Racer in Valencia gleich mal Platz zwei im Gesamtklassement hinter dem Spanier Antonio Albacete gesichert.

Für den Großteil der Fahrer war die ehemalige Formel 1-Rennstrecke Neuland, doch Jochen Hahn ist schon lange genug im Geschäft, um sich noch an die Zeiten zu erinnern, in denen Valencia einige Jahre lang im Kalender der Truck-Rennfahrer vertreten war. Damals war der inzwischen dreifache Europameister noch im Mercedes-Renntruck unterwegs.

Das erklärt auch, warum der Altensteiger nach den ersten Ausfahrten – am Freitag standen Pressefahrten und ein freies Training im Programm – zu Protokoll gab, das er noch auf der Suche nach der Ideallinie auf dem kurvigen Circuit sei.

Entweder dauerte die Suche bei den Konkurrenten noch länger oder aber die Erfahrung von Jochen Hahn machte sich positiv bemerkbar – als es am Samstag galt, die schnellste Rundenzeit für die Startaufstellung des ersten Rennens im neuen EM-Jahr zu fahren, hatte Jochen Hahn die beste Linie gefunden: Mit 13 Tausendstel-Sekunden Vorsprung schnappte er sich die erste Pole.

Im Rennen konnte Jochen Hahn den kleinen Vorteil gegenüber dem amtierenden Europameister Norbert Kiss aus Ungarn zu nutzen und setzte sich in der ersten Kurve an die Spitze des Feldes. Drei Runden lang attackierte Kiss seinen Vorgänger heftig, ehe er sich darauf konzentrieren musste, nicht sogar den zweiten Platz an den Tschechen Adam Lacko zu verlieren. Damit war Jochen Hahn der erste Sieger im neuen Jahr – ein vielversprechender Auftakt für den ambitionierten Ex-Champion, der auch 2015 wieder zum engeren Favoritenkreis zählt.

Im zweiten Samstagsrennen musste Jochen Hahn folglich vom achten Startplatz aus in den Kampf um die Punkte gehen. Als die Ampel von rot auf grün umsprang, machte der Altensteiger mit einem furiosen Start vier Plätze gut, was ihm im Rückblick nicht viel half, denn nach einigen Runden betätigte sich Hahn mit seinem MAN als "Spritzwagen": Aus einem geplatzten Schlauch schoss das zur Bremsenkühlung vorgesehene Wasser wie aus einem Springbrunnen auf die Rennstrecke. Das Fahrzeug wurde deshalb von den Offiziellen zur Kurzinspektion in die Boxengasse beordert. Mit dem Umweg, aber ohne Bremsenkühlung holte sich Jochen Hahn immerhin noch Platz sieben.

Zunächst war es in der dritten Runde René Reinert, der sich vor den Spanier setzte. Reinert, der in der Teamwertung wieder gemeinsam mit Jochen antritt, fuhr ein super Rennen, musste sich aber am Ende dem Europameister geschlagen geben, der als Erster die karierte Flagge sah.

Norbert Kiss, der amtierende Europameister, hatte inzwischen die Ideallinie auf dem 4005 Meter langen Kurs mit 14 Kurven gefunden. Das erste Rennen am Sonntag ging er von der Pole Position aus an und ließ sich auch von Platz eins auch nicht verdrängen. Jochen Han war derweil damit beschäftigt, den zweiten Platz gegen Adam Lacko zu verteidigen. In der sechsten Runde erwies sich Lacko dann doch als der Stärkere und zog am weiß-grünen MAN vorbei. Jochen Hahn fuhr als Dritter über die Ziellinie.

Im abschließenden Sonntagsrennen bekamen die Zuschauer noch einmal eine erstklassige Show zu sehen. Die Fahrer schenkten sich elf Runden lang nichts, und für die spanischen Fans war es natürlich die größte Freude, dass ihr Landsmann Albacete diesmal einen guten Lauf erwischte. Kurz nach dem Start übernahm er die Führung und verteidigte die Spitze eisern bis ins Ziel. Jochen Hahn rangierte zunächst auf dem dritten Platz, kämpfte sich aber in der zweiten Runde an David Vršecký vorbei.

Für Jochen Hahn stellte der erste Sieg im ersten Lauf des Jahres eine gute Motivation dar. Sowohl in der Einzelwertung, als auch in der Teamwertung belegt er dank der guten Leistungen gemeinsam mit René Reinert den zweiten Platz.

Zum nächsten Rennen treffen sich die Truck Racer am Wochenende 16./17. Mai auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg.