Die Anwärter des silbernen Feuerwehr-Leistungsabzeichens müssen unter anderem technische Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall absolvieren. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Abteilungen Calw, Hirsau, Stammheim und Altburg üben kräftig / Am 12. Juni Tag der offenen Tür

Von Steffi Stocker

An den Feuerwehrgerätehäusern sind seit einigen Wochen Einsatzszenarien außerhalb der bekannten Übungsdienste zu beobachten. In Calw und Altburg wird für den Leistungswettkampf in drei Wochen in Dobel trainiert.

Calw. Für den Laien sind es oft unsichtbare Details, die ausschlaggebend sein können. Deshalb nutzten die Feuerwehrleute den Winter, um das Binden von Knoten zu üben. "Sie sind beim Material- und Gerätetransport in Höhenlagen wichtig", erläuterte Jan Just. Er trainiert die Anwärter für das Leistungsabzeichen in Silber aus den Abteilungen Calw, Hirsau und Stammheim.

So müssen beispielsweise Motorsäge oder Löschmittel in einem Kanister so an einem Gerüst befestigt werden, dass sie nicht auf dem Boden aufsitzen und zum Hochziehen bereitstehen. Knoten sind aber auch von Bedeutung, wenn das Stativ eines Masts für die Ausleuchtung einer Einsatzstelle vor dem Umfallen zu sichern ist.

Zeit spielt eine entscheidende Rolle

Zudem spielt die Zeit für einzelne Phasen der simulierten Einsätze eine große Rolle. "Sie sollte weder unter- noch überschritten werden", verweist Markus Linkenheil auf Kriterien, welche die Schiedsrichter im Blick haben.

Wenn beispielsweise die Einsatzkräfte während der Leistungsübung zu rennen beginnen, wird dies als Fehlerpunkt gewertet.

Mit praxisnahen Anforderungen werden die Einsätze simuliert und beinhalten deshalb auch die Situationsmeldung an die Leitstelle oder Anweisungen an die unterschiedlichen Trupps.

Das gilt auch für die Anwärter des goldenen Leistungsabzeichens aus Altburg. "Für uns steht zusätzlich eine theoretische Prüfung an", berichtet Abteilungsleiter Michael Gollor.

Darüber hinaus schließt die simulierte Bekämpfung eines Garagenbrandes die Rettung einer Person aus dem Obergeschoss ein. "Außerdem muss der Gruppenführer die Umstellung des Löschens mit Wasser auf Schaum veranlassen", erläuterte Gollor während des Trainings.

Gegenseitiges Vertrauen gestärkt

Alle im Training stehenden Feuerwehrleute sind für die Prüfung zuversichtlich und schätzen die Intensivierung des abteilungsübergreifenden Zusammenspiels. Dies verleihe große Sicherheit, stärke das gegenseitige Vertrauen und führe zu gezielten Abläufen in Ernstfällen, sagen Linkenheil und Gollor übereinstimmend.

Bei der Schauübung am Tag der offenen Tür am Sonntag, 12. Juni, in der Feuerwache Calw können die Besucher sehen, was Ausbildung und Training zum Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung bedeuten.