Die SRH Hochschule bekennt sich klar zum Standort im Calwer Markt. Foto: Fritsch

Verschmelzung mit Heidelberg beschlossene Sache. Stadt gibt Gesellschaftsanteile ab.

Calw - Die gewünschte zeitlich befristete Bestandsgarantie für den SRH-Hochschul-Standort Calw bekam der Gemeinderat nicht. Dafür gab es ein klares Bekenntnis zur Stadt.

Die SRH Hochschule Calw steht vor einem Umbruch. Und wenn sich die privatwirtschaftlich geführte Einrichtung in der Bildungslandschaft behaupten will, muss sie, so die Vorgaben des Wissenschaftsrats, hart an sich arbeiten, um die Quantität sowie die Qualität der Studiengänge zu verbessern.

Studentenzahl steigt

In der Sitzung des Calwer Gemeinderats am Dienstagabend wurde erläutert, dass das durch eine Verschmelzung der sehr kleinen hiesigen Hochschule mit der großen SRH Hochschule Heidelberg mit ihren 2000 Studierenden sowie 70 Professoren geschehen soll.

Sowohl das Kultusministerium als auch die weiteren Gesellschafter haben schon zugestimmt, dass der Standort Calw in die SRH Hochschule Heidelberg übergeht. Dies, so erläuterte Jörg Winterberg, Rektor der Heidelberger Hochschule, habe den Vorteil, dass auf Professoren aus Heidelberg zurückgegriffen werden könne, das Personal in Calw sich vollständig auf den Hochschulalltag konzentrieren kann und langwierige Akkreditierungsanträge ebenfalls über Heidelberg erledigt werden könnten.

Die Verschmelzung, so Winterberg, sichere den Standort Calw. Vorgesehen sei, die Zahl der Studierenden von derzeit 260 auf 350 auszubauen. Die SRH Heidelberg – die schon Mehrheitsgesellschafter ist – plane keinen Rückzug auf Raten aus Calw, sondern wolle ein klares Bekenntnis zu diesem Standort abgeben.

Seit Bestehen der Hochschule hält auch die Stadt Calw Anteile an der Einrichtung. Voraussetzung für die vorgesehene Verschmelzung ist, dass sie diese abtritt. Deswegen musste sich der Gemeinderat mit diesem Thema befassen.

Einstimmig entsprochen

Das Gremium entsprach den Absichten der Hochschule einstimmig. Auch wenn es nicht die eingangs genannte zeitlich befristete Bestandsgarantie gab, die sich die Stadträte Dieter Kömpf und Jürgen Ott gewünscht hatten. "So eine Garantie können wir nicht festklopfen", meinte Stadträtin Irmhild Mannsfeld. "Dagegen haben wir viel Vertrauen in die SRH Hochschule."

Dass die Studierenden keine negativen Auswirkungen zu befürchten haben, hatten vor ein paar Tagen Jörg Winterberg und der Leiter der hiesigen Hochschule, Andreas König, betont. Im Gegenteil: "Auf ihrem Abschlusszeugnis steht künftig nicht mehr Calw, sondern Heidelberg." Und das, so Winterberg, sei nicht unbedingt schlecht, da die Universitätsstadt Heidelberg akadamisch deutlich bekannter sei als Calw.