Die Hilfspaket­aktion der Pfadfinder vom Stamm Sternfahrer verlief erfolgreich. Foto: Weißenmayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfadfinder vom Stamm Sternfahrer packen Hilfspakete

Von Tobias Weißenmayer

Calw. Die Hilfspaketaktion der Pfadfinder vom Stamm Sternfahrer auf dem Wimberg hat die Erwartungen weit übertroffen. Schnell waren die dicken Hilfspakete und die Spendenkasse für die Portokosten prall gefüllt.

Im Edeka-Markt hatten die Pfadfinder große gelbe DHL-Pakete aufgestellt und die Kunden eingeladen, eine Kleinigkeit von ihrem Einkauf abzugeben. Einer der Kunden kam gleich mit einem ganzen Einkaufswagen voll mit leckeren Dingen, um die Pakete zu beladen.

"Ich habe mir einfach die glücklichen Gesichter von den armen Familien vorgestellt, wenn sie die ganzen Sachen auspacken", erklärte dieser und lobte die Aktion, die aber auch vereinzelt auf scharfe Kritik gestoßen war. "Warum macht ihr nichts für Kinder und gegen die wachsende Armut in Deutschland?", wollte ein Kunde empört wissen oder: "Jedes andere Land, aber warum ausgerechnet Russland?"

Viele Fragen mussten die Pfadfinder unbeantwortet lassen, denn ihnen ging es weniger um eine politische Aktion, sondern um ein konkretes Zeichen der Solidarität mit den Armen, und zwar grenzüberschreitend.

"Die Flüchtlingsproblematik muss uns wachrütteln, dass wir die Menschen außerhalb unserer Grenzen nicht vergessen!", erklärte einer der älteren Pfadfinder, der die Aktion ins Leben gerufen hatte.

Die Adressen von hilfsbedürftigen Familien, in den Kinder unter Hunger leiden, hatten die Sternfahrer von der Pfadfinder-Partnergruppe "Weiße Wölfe" in Petrozavodsk über das Kinderhilfszentrum erhalten. Das Bild von Bettelkindern gehört dort zum Alltag der Großstadt. Während die einen Kunden ihren Unmut über Putin ausdrückten, erinnerte sich ein anderer an das Ende von Nazi-Deutschland und berichtete von dem Glück seiner Familie, als sie nach einem erbitterten Krieg und gebeutelt von Armut von irgendwelchen Menschen aus dem politisch verfeindeten Russland Hilfspakete erhalten hatten.

16 Pakete sowie 604,83 Euro an Portospenden sind bei der Aktion zusammengekommen, und ganz nebenbei gab es auch eine Hilfe sowie eine Einladung zum Nachdenken.