Seit Monaten hortet Sabine Pühl in einer Lagerhalle medizinische Ausrüstung, die für Krankenhäuser in Uganda bestimmt ist. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Sabine Pühl bringt erneut Hilfstransport auf den Weg / Unterstützung durch Klinikverbund Südwest

Von Annette Selter-Gehring

Calw. Eine Lagerhalle auf dem ehemaligen Bauknechtareal ist für Sabine Pühl aus Calw in den vergangenen Monaten schon fast zur zweiten Heimat geworden. Hier stapeln sich Kartons mit gebrauchten medizinischen Geräten, Matratzen, Verbandsmaterial, Rollstühlen, Waschmaschinen und vielem mehr.

Anfang August wird das Material verschifft und an vier Krankenhäuser in Uganda geliefert. Die OP-Schwester wird dann im Oktober vor Ort sein und die Verteilung der Güter koordinieren.

Der Verein "Partnerschaft gesunde Welt" der Krankenhäuser Böblingen, Calw, Herrenberg, Leonberg, Nagold und Sindelfingen, die im Klinikverbund Südwest zusammengeschlossen sind, unterstützt Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen in Entwicklungsländern. In Uganda besteht neben den Kontakten zu einem Krankenhaus in der Hauptstadt Kampala durch den Einsatz und auf Initiative von Pühl auch eine Partnerschaft mit dem Landkrankenhaus St. Francis in Naggalama, in dessen Einzugsgebiet rund 300 000 Menschen leben. Erstmals war die Calwerin 2013 für "Partnerschaft gesunde Welt" in Uganda. Seither lassen das Land und seine Menschen sie nicht mehr los. "Meine Gedanken sind täglich dort", so Pühl.

In den Krankenhäusern, Altenheimen, Arztpraxen und Sanitätshäusern rund um Calw und darüber hinaus kennt man die 46-Jährige. Fast täglich werden ihr ausrangierte Pflegebetten oder Rollstühle, gebrauchte Sonografiegeräte, OP-Lampen, Inkubatoren, Matratzen und gebrauchte Computer angeboten, die Pühl abholt, sortiert, sicher verpackt, farblich kennzeichnet, ordnungsgemäß dokumentiert und in der Lagerhalle stapelt. Hier finden sich Waschmaschinen, Kartons mit neuwertigem, gespendetem Verbandsmaterial, Instrumente, Narkosegeräte, Infusionsständer, Untersuchungsliegen und viele andere Gegenstände, die in einem Krankenhaus täglich im Einsatz sind. "Die Sachen bekommt man vor Ort nicht so einfach und die Krankenhäuser haben auch nicht das Geld dafür", so die Erfahrung von Pühl. Anfang August werden die gesammelten Hilfsgüter nun in zwei Container verladen, per Schiff nach Mombasa in Kenia verschifft und von dort per Lastwagen an vier Krankenhäuser ins ostafrikanische Uganda transportiert.

Unterstützung erfährt Sabine Pühl von den Direktionen der Krankenhäuser des Klinikverbunds Südwest und von ihren Kolleginnen und Kollegen. Darüber hinaus konnte sie Unternehmen und Privatpersonen gewinnen, die das Projekt finanziell unterstützen. "Spenden sind immer willkommen", so Pühl, die sich durch ihre Liebe zu Uganda und seinen Menschen motiviert sieht: "Da steckt viel Herzblut drin." Noch bevor die Container mit den medizinischen Hilfsgütern ihren Bestimmungsort erreicht haben, treibt sie parallel dazu bereits weitere Projekte voran, denn: "Das Krankenhaus in Naggalama braucht dringend eine Solaranlage." Spenden dafür sind jederzeit willkommen.

Wer die OP-Schwester unterstützen, spenden oder weiteres über die Projekte erfahren möchte, erreicht Sabine Pühl telefonisch (0170/7 96 27 27). Über die Partnerkrankenhäuser in Uganda und weitere Projekte informiert der Verein "Partnerschaft gesunde Welt" auf seiner Homepage.