Christian Dürner von der SG H2Ku Herrenberg (rechts) im Zweikampf mit Florian Taafel. Foto: Gebhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballMannschaft von Trainer Nico Kiener unterliegt nach dramatischer Schlussphase mit 22:23

Von Peter Gebhardt

TGS Pforzheim – SG H2Ku Herrenberg 23:22 (14:12). Ei- ne ganz knappe Angelegenheit war das Baden-Württemberg-Derby der 3. Liga zweischen den Handballern aus Pforzheim und Herrenberg.

In einem am Ende dramatischen Match wäre für die Mannschaft von SG-Trainer Nico Kiener mindestens ein Punkt möglich gewesen. Durch die Niederlage rutscht die SG H2Ku nun auf Platz 12 in der Tabelle ab und hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Die Pforzheimer sind Tabellenachter.

Mit einer Überraschung wartete schon zu Beginn auf. Der Herrenberger Spielmacher Felipe Soteras-Merz konnte nach seinem langfristigen Ausfall erstmals seit November wieder für die Gäste auflaufen. "Die Ärzte haben grünes Licht gegeben, deshalb war der Einsatz auch kein Risiko", so Nico Kiener nach der Partie. Begonnen hatte Soteras-Merz allerdings auf der Kreisposition, die er auch über weite Strecken des Spiels beibehalten sollte. Am Ende konnte der 22-jährige mit einer Einsatzzeit von etwa 40 Minuten ein durchaus überzeugendes Comeback für sich verbuchen.

Wenig überraschend verlief die Startphase. Nach zwei vergebenen Möglichkeiten durch die SG H2Ku lag die TGS Pforzheim schnell mit 2:0 in Front. Anders als in vorangegangenen Auswärtsspielen konnten sich die Gäste aber recht schnell ihre Möglichkeiten im Angriff erarbeiten und nutzen. Das 6:6 nach nur zehn Zeigerumrundungen war der zwischenzeitliche Beweis. In der Abwehr hingegen griffen die Räder noch nicht wie gewünscht ineinander. Vor allem Florian Taafel und Andrej Klimovets waren auf Gastgeberseite kaum zu stellen.

Was sich allerdings ab der 10. Minute bis letztlich zum Schlusspfiff wie ein roter Faden durch das ganze Spiel ziehen sollte, war die mangelnde Chancenverwertung auf Seiten der SG H2Ku Herrenberg. Im Rückraum wurde Jona Schoch früh attackiert, auf der rechten Rückraumposition machte sich das Fehlen von Christian Rau bemerkbar, und Christian Dürner konnte sich erst im Laufe der zweiten Halbzeit zu einer überzeugenden Leistung aufschwingen.

Der zweite Spielabschnitt begann genau so wie der erste, mit zwei Toren für die Gastgeber. Das 16:12 war aber dann zunächst das schnelle Ende der Pforzheimer Überlegenheit. Einerseits spielte die Rote Karte für Andrej Klimovets nach dessen dritter Zeitstrafe der SG H2Ku in die Karten (34.), auf der anderen Seite rührten die Gäste nun erst so richtig Beton in der Abwehr an.

Die zweite Luft bekam die TGS Pforzheim indes von der SG H2Ku Herrenberg auf dem Silbertablett überreicht. Nach dem erstmaligen Gleichstand vergab der Gast gleich drei Mal in Folge die Chance zur Führung. So konnte Florian Taafel die Pforzheimer in Führung bringen.

Doch wieder lag der Matchball auf Seiten der SG H2Ku, als Marco Azevedo Marques zweieinhalb Minuten vor dem Ende einen Strafwurf abwehren konnte. Der Abpraller landete beim Gegner, der 20 Sekunden später zur erneuten und entscheidenden Führung einnetzen konnte. Die folgenden zwei Angriffe der Mannschaft von Nico Kiener brachten keinen Treffer mehr.