"Als Hermann-Hesse-Band" nahmen sie am mittlerweile neunten "World Music and Dance Festival" teil. Foto: Privat

Beim Treffen der Welt Deutschland repräsentiert. Hauptbühne vor einer tollen Kulisse.

Calw/Hakodate - In Hokadate auf Hokkaido hat sich, wie das der Veranstalter formuliert hat, "die Welt getroffen". Und mit dabei waren Blasmusiker aus Calw.

"Als Hermann-Hesse-Band" nahmen sie, wie berichtet, in der mit 250.000 Einwohnern drittgrößten Stadt der nördlichen Haupinsel Japans am mittlerweile neunten "World Music and Dance Festival" teil. Als allererste Formation aus Deutschland überhaupt und auch als erste Brassband. "Es war ein fantastisches Erlebnis. Besonders interessant war dabei die Begegnung mit der Bevölkerung in dieser Stadt zwischen Tradition und Moderne", schwärmte der ehemalige Calwer Stadtmusikdirektor Peter Blazicek nach der Rückkehr.

Unter seiner Leitung hatte sich die Hermann-Hesse-Band, die diesen Namen nur mit Genehmigung der Familie Hesse tragen durfte, auf den Weg gemacht. Schon am Flughafen wurden die Musiker, die überwiegend in traditioneller Altburger Tracht auftraten, von Festivaldirektor Ian Frank herzlich begrüßt.

Insgesamt 35 Gruppen waren zu diesem interkulturellen Musik- und Tanz-Festival angereist. Sie präsentieren traditionelle Volkstänze und Musik aus ihrer Heimat. Zum Beispiel aus der Slowakei, dem Senegal, aus Kenia, Äthiopien, Kolumbien, Israel, Ungarn und aus Russland.

Hauptbühne vor einer tollen Kulisse

Dass die Musiker aus Calw, die bei ihren verschiedenen Auftritten unter anderem auch auf der Hauptbühne vor einer tollen Kulisse auftraten, mit traditioneller Blasmusik, aber auch Folk und modernen Stücken aus Rock und Pop dazu bestens passen, sprach sich bei den Organisatoren schnell herum. Sie scheuten sich auch nicht, in traditionellen Kimonos aufzutreten. Nicht umsonst kam die Idee auf, jeden Festivaltag mit Marschklängen aus Deutschland zu eröffnen. Nach den ersten drei Tagen waren schon 30.000 Besuchern gezählt worden, am Ende waren es mehr als 60.000.

Nach dem Festival folgte noch ein dreitägiger Aufenthalt in der japanischen Hauptstadt und 13-Millionen-Metrople Tokio. "Nach dem eher beschaulichen Leben in Hokadete war dies für uns fast wie ein Kulturschock", so Blazicek. Aber natürlich auch sehr interessant. Der Tempel Meiji Jingu, der Tokyo Tower und das Nobeleinkaufsviertel Ginza wurden unter anderem besucht. Ein traditionelles Mittagessen (mit Stäbchen) war für manch einen eine Herausforderung. Nicht so die Brezeln und Bratwürste, die es nach der Rückkehr in Altburg gab.

 "Es war eine sehr erfolgreiche Reise", so das Fazit von Peter Blazicek. Dafür spricht sicher auch die Tatsache, dass die "Hermann-Hesse-Band" bereits zum zehnten "World Music and Dance Festival" im kommenden Jahr eingeladen worden ist.