Der frühere Heumadener Haltepunkt bei seiner Einweihung im Jahr 1974. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat verbessert Haltepunkt Heumaden / Bei Brückenneubau muss Stadt anteilig Kosten bezahlen

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. "Manchmal lohnt es sich, eine Entscheidung zu vertagen", sagte der Sprecher der Freien Wähler im Gemeinderat, Dieter Kömpf, am Donnerstagabend. Wie das der Gemeinderat in seiner vorletzten Sitzung in Sachen Festlegung des Standorts des Heumadener Haltepunkts für die Hermann-Hesse-Bahn getan hat.

Weil sich so auch noch der Heumadener Stadtteilbeirat mit der Angelegenheit befassen konnte, soll auf dessen Anregung hin jetzt für die Anbindung des größten Calwer Stadtteils und die sichere Führung des Fußgängerverkehrs westlich des geplanten Haltepunkts von der Breiten Heerstraße her eine zusätzliche Bahnunterführung realisiert werden soll. Das hat Dieter Kömpf gemeint. Und dem hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt.

Wie berichtet, will das Landratsamt im Jahr 2014 die Planung für die Wiederinbetriebnahme dieser Strecke intensiv weiter verfolgen. Für die erforderlichen Plangenehmigungsverfahren sind die beiden Calwer Haltepunkte – der andere ist beim ZOB -– dabei wichtige Eckpunkte. Und einer der verschiedenen vorgesehenen Bauabschnitte soll vorgezogen werden. Nämlich der Neubau einer Bahnbrücke bei Heumaden. Joachim Bley, der Dezernent für Umwelt und Ordnung im Landkreis Calw, ist zuversichtlich, dass hierfür die baurechtlichen Belange noch im ersten Quartal dieses Jahres, also spätestens bis März erledigt sind.

Da muss natürlich auch geklärt sein, wie die beiden Calwer Haltepunkte aussehen sollen. Der Heumadener soll vom alten Standort ein Stück weit näher an die neue Bahnbrücke gerückt werden. Und er soll gegenüber der Bauknecht-Kreuzung mit einem Park-und-Ride-Parkplatz versehen werden. Die Kosten hierfür muss die Stadt alleine tragen.

Apropos Kosten und zurück zur neuen Brücke. Im Zuge der Wiederherstellung der Eisenbahnüberführung muss die Stadt anteilig Geld bezahlen. Gemäß der Vereinbarung mit dem Bund zur Realisierung der Umfahrung von Heumaden sind bei Gesamtkosten von 2,4 Millionen Euro rund 700 000 Euro von Calw zu tragen, wobei die förderfähigen Kosten zu 50 Prozent zuschussfähig sind. Weiterhin ist die Stadt im Rahmen der Reaktivierung verpflichtet, die so genannte Fallschirmjägerbrücke zu sanieren und die in diesem Bereich verlegte Gasleitung mit dieser Maßnahme zu sichern. Die Gelder in Höhe von rund 125 000 Euro sind in der mittelfristigen Finanzplanung ebenfalls noch nicht enthalten.

Stadtrat Hans Necker von der Neuen Liste Calw ist dies zu viel. Für ihn gibt es bei diesem Punkt noch Klärungsbedarf.

Insgesamt ist bei diesem Planungsstand von zusätzlichen Kosten zu Lasten der Stadt für die genannten flankierenden Maßnahmen für die Hesse-Bahn von etwa 3,75 Millionen Euro auszugehen, etwa eine Millionen Euro könnte über Zuschüsse abgedeckt werden.

Wie hat OB Ralf Eggert unlängst gesagt: "Die Hermann-Hesse-Bahn ist uns lieb und teuer."