Uwe-Michael Gerlinger, Andreas Kindler, Reimhold Rau und Manuela Röskamm (von links) präsentieren die neue Calwer Urseife und andere Produkte aus der Reihe "Heimat – Nichts schmeckt näher". Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Regionalmarke: Neuestes Produkt ist eine Seife / Plenum Heckengäu denkt global und handelt lokal

Das Motto "Heimat – Nichts schmeckt näher" sollte nicht wortwörtlich genommen werden. Das neueste Produkt aus dieser Regionalmarke ist nämlich eine Seife.

Calw. Genauer gesagt sind es gleich drei. In den Geruchsrichtungen Gäu, Apfel und Enz. Hergestellt worden sind sie in der Kosmetik- und Seifenmanufaktur von Uwe-Michael Gerlinger aus Calw. Seine Calwer "Ur-Seife" oder – wie er sie selbst liebevoll auf schwäbisch nennt – "Soif", bietet er seit dem Jahr 2010 an.

Sechs Sorten hat er im Sortiment, alle auf Olivenölbasis hergestellt. Jetzt sind drei neue aus dem Heckengäu dazugekommen.

Immer auch ein konkreter Nutzen

"Die Regionalmarke ›Heimat – Nichts schmeckt näher‹ gilt es unbedingt zu unterstützen, denn sie ist nicht nur regional, sondern bringt mit jedem ihrer Produkte auch einen konkreten Nutzen für die Kulturlandschaft Heckengäu", betonte gestern Reinhold Rau, Dezernent für Landwirtschaft, Naturschutz und Verbraucherschutz im Landkreis Calw, als die Seifen vorgestellt wurden. Deshalb freue es ihn, dass es jetzt auch erstmals ein Produkt im Bereich der Kosmetik gibt.

Wie Rau erläuterte, ist die Regionalmarke "Heimat – Nichts schmeckt näher" ein Arbeitsfeld, mit dem das Landesprojekt "Plenum Heckengäu" zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt beitragen will. "Global denken – lokal handeln" laute das Motto.

Plenum setze sich für die Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt in großflächigen, repräsentativen Kulturlandschaften wie dem Heckengäu ein, das sich über die Landkreise Calw, Enzkreis, Böblingen und Ludwigsburg erstrecke.

Das Projekt spreche Landwirte, andere Landnutzer und Bewohner einer Region an und unterstütze Umsetzungsprojekte in vielen Lebensbereichen.

Wie bei der Calwer Urseife, die Gerlinger, der studierter Chemiker ist, eher so nebenbei entwickelt hat. In der Schule musste sich eine Tochter im Unterricht mit diesem Thema beschäftigen. Als sie ihren Vater darauf ansprach, war das die Geburtsstunde der Ur-Seife. Wobei "Ur" nicht nur für ursprünglich steht, wie Gerlinger einräumte, sondern auch ganz einfach für seinen Vornamen und den seiner Frau Renate.

Das neue Produkt aus der Seifensiederei im Grünen Weg in Heumaden gibt es in drei Variationen, als "Gäu- Soif", "Apfel-Soif" und "Enz-Soif". Alle basieren auf Leindotteröl, das in Renningen von Andreas Kindler angebaut wird. Kindler zeichnet verantwortlich für den Anbau der Heckengäulinse. Leindotter ist eine sehr alte Nutzpflanze, die heute häufig als Stützpflanze beim Linsenanbau eingesetzt wird. Schon bei den alten Kelten galt das Leindotteröl als sehr wertvoll.

Wertvolle Grundlage für verschiedenste Dinge

Die Samen der Leindotterpflanze enthalten bis zu 40 Prozent Öl mit einem hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren, das durch Kaltpressung gewonnen wird. Leindotteröl findet in der Kosmetik zunehmend Anwendung, weil es eine wertvolle Grundlage für verschiedenste Produkte bildet.

Die "Soif" ist ab sofort erhältlich. Im Onlineshop der Regionalmarke "Heimat – Nichts schmeckt näher", www.heimat-nichts-schmeckt-näher.de, direkt bei der Kosmetik- und Seifenmanufaktur Calwer Urseife oder bei der Calwer Stadtinformation, wo, wie deren Leiterin Manuela Röskamm betonte, auch andere Produkte aus dieser Linie zu finden sind.