Der Verein Württembergische Schwarzwaldbahn bemüht sich seit vielen Jahren um den Erhalt des historischen Erbes. Foto: Esken Foto: Schwarzwälder-Bote

Roland Esken informiert bei Volkshochschule über Vereinsziele / Reaktivierungen können erfolgreich sein

Calw. Mobilität bewegt die Menschen in der Region, und das im doppelten Wortsinn: Wieder fand in der Volkshochschule (vhs) Calw ein Vortrag zum Themenkomplex "Mobilität" statt, und wieder waren zahlreiche Interessierte gekommen.

Eine Woche nach Landesverkehrsminister Hermanns überlaufenem Vortrag zur Mobilität im ländlichen Raum stellte diesmal der Vorsitzende des Vereins Württembergische Schwarzwaldbahn, Roland Esken, die Geschichte dieser Bahnverbindung vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart in der vhs vor. Der Verein bemüht sich seit vielen Jahren um den Erhalt des historischen Erbes der Schwarzwaldbahn und kämpft für deren Wiederauferstehung als Hesse-Bahn.

Wie Esken anhand von Karten und Bildmaterial ausführte, hat es sich der Verein zuletzt zur Aufgabe gemacht, Teile der alten, noch vorhandenen Gleisanlagen wieder freizulegen. Zuvor konnten sich die Zuhörer ein Bild davon machen, wie die Schwarzwaldbahn – die den Zusatz "Württembergische" trägt, da es auch eine badische Variante gibt – entstanden ist, sich entwickelt hat und schließlich nicht mehr genutzt wurde.

Roland Esken wies darauf hin, dass dieses Ende der Schwarzwaldbahn aus seiner Sicht von der Deutschen Bundesbahn bewusst herbeigeführt worden ist, indem der Fahrplan immer weiter ausgedünnt und damit immer unattraktiver wurde.

Zwar wurde der Personenverkehr vor nunmehr rund 30 Jahren (1983) eingestellt und die Strecke dann 1995 stillgelegt, doch rechtlich entwidmet ist sie nicht, wodurch sie nach den Instandsetzungsarbeiten jederzeit wieder in Betrieb gehen kann. Aufwendiger werden die Brückenbauarbeiten in Heumaden und Weil der Stadt sowie die Tunnel in Hirsau und Ostelsheim sein. Dass Reaktivierungen von stillgelegten Bahnstrecken durchaus erfolgreich sein können, zeigen die Schönbuch- sowie die Ammertalbahn, deren Fahrgastzahlen alle Erwartungen und Prognosen übertroffen haben. Auf der Wunschliste des Vereins stehen für die Zukunft unter anderem ein Park- und Ride-Parkplatz für Autofahrer aus den westlichen Calwer Stadtteilen und aus Richtung Bad Teinach und eventuell ein Tourismuszug, der Besucher von Stuttgart über Calw, Nagold, Horb, Herrenberg und Böblingen die Schönheit der Region auf dem Bahnweg näher bringen könnte.

Das jedoch seien, so Esken, Wünsche für die Zukunft, zunächst einmal gelte allein das Motto "Hauptsache, die Bahn fährt erst einmal!"