Nicht immer hatte die Akteure am Samstag beim Verbandsligaspiel in Schwäbisch Hall festen Boden unter den Füßen. Hier rutscht Julian Sieber (links) vom VfL Nagold ebenso weg wie sein Gegenspieler Tilman Naundorf. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VerbandsligaUnnötige 0:2-Niederlage

Von Albert M. Kraushaar

SF Schwäbisch Hall – VfL Nagold 2:0 (1:0). Nichts ist es geworden mit dem erhofften Dreier, mit dem die Fußballer des VfL Nagold ihre nach schwachem Start noch überaus erfolgreiche Hinrunde der Verbandsliga mit dann 25 Punkten krönen wollten. Im Nachholspiel des 7. Spieltags der zogen die Sportfreunde Schwäbisch Hall den VfL Nagold im wahrsten Sinne des Wortes durch den Dreck. Nicht nur dass der Rasenplatz dieses Wort nicht verdient hatte, auch die Torfolge entspricht der Wortwahl.

"Das war ein typisches 0:0- Spiel, beide Mannschaften hatten doch kaum Torchancen", schimpfte VfL-Trainer Sven Hayer über die aus seiner Sicht völlig unnötige Niederlage. Der Platz war tief, und nur schwer bespielbar, aber diesen Umstand wollte Sven Hayer nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Beide Mannschaften mussten mit den Bedingungen zurechtkommen, wir haben trotz allem ordentlich gespielt, wenn das 1:0 nicht fällt, dann geht das Ding 0:0 aus." Kaum einer unter den knapp 110 Zuschauern, die bei nasskaltem Nebelwetter den Gang ins Haller Stadion gefunden hatten, dürfte anderer Meinung gewesen sein.

Die Sportfreunde Schwäbisch Hall begannen offensiv, hatten nach sechs Minuten durch Torjäger Serdal Kocak auch die erste Chance, danach hatte der VfL Nagold die Partie weitgehend im Griff und zeigte, so Sven Hayer, auch die spielerische besseren Kombinationen – soweit dies auf diesem "Acker" möglich war. Torchancen waren bis zur 33. Minute jedoch Rarität. Dann war Francis Ubabuike über links durch, trat aber aus sechs Metern mehr gegen den Dreck als den Ball, so dass keine Gefahr für Jonas Wieszt im Tor der Haller bestand. Drei Minuten später rettete Sven Blumenstock vor dem durchgelaufenen Yannic Dengler.

Fast im Gegenzug fiel das 1:0 für die Platzherren. Siegfried Waldbüßer hatte aus gut 25 Metern zentral auf das VfL- Tor abgezogen. Der Ball war ewig in der Luft und senkte sich dann hinter dem etwas zu weit vor seinem Kasten stehenden Andreas Gusenbauer ins Netz. "Der dritte Bock in Folge. So einen Ball muss ein Torhüter einfach haben", schimpfte ein VfL-Fan.

Nicht nur er war sich darüber im Klaren, dass nun mehr als schwierig werden würd, auf diesem Boden einem Rückstand hinterher zu laufen. Dass die Führung zu diesem Zeitpunkt völlig ungerecht war, interessierte erst recht niemand.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten machte Andreas Gusenbauer seinen Fehler mit zwei, drei Klasseparaden in Folge gegen Serhat Ayvaz (55.) Matthias Haag (56.) und Siegfried Waldbüßer (58.) wieder gut. Am 0:1-Rückstand der Nagolder änderte dies freilich nichts.

Die Nagolder kamen in der Folgezeit immer weniger zum Zug. Ob Yannic Dengler (63.), Timo Renz (72.) oder Julian Sieber, es blieb bei Ansätzen. Hayer brachte Luka Kravoscanec für Ubabuike und stellte dann mit der Hereinnahme von Max Lampl für Fabian Mücke hinten auf Dreierkette um (75.) und wurde keine 60 Sekunden später dafür bestraft.

Kurz war die linke Seite offen, die Flanke drückte Torjäger Serhat Kocak in der Mitte aus sechs Meter per Flachschuss unhaltbar für Gusenbauer ins Netz. (76.).

Das Spiel war praktisch gelaufen. Nach einem Schuss des eingewechselten Luka Silic (82./zur Ecke abgefälscht) wäre für die Nagolder noch eine späte Ergebniskosmetik möglich gewesen, mehr jedoch nicht.