Nicht nur in dieser Szene hatte der Ottenbronner Schlussmann Michael Zaglauer alles im Griff. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

BezirksligaGäste landen 2:0-Erfolg / FC Altburg holt drei Punkte in Weil im Schönbuch

Von Hans-Christian SchunkeDer 17. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw brachte an der Tabellenspitze eine Wachablösung. Der seitherige Spitzenreiter SV Althengstett patzte zu Hause beim 0:2 gegen GW Ottenbronn und blieb auf seinen 34 Punkten sitzen.

Ebenfalls 34 Zähler weist der TV Darmsheim nach seiner Nullnummer bei den SF aus Gechingen auf, der nun aufgrund der besseren Tordifferenz das Feld anführt. Bis auf einen Zähler hat sich der TSV Schönaich an das führende Duo heran gearbeitet.

Keine Veränderungen gab es auf den letzten sechs Plätzen, wenngleich sich neben den Ottenbronnern (15) auch der FC Altburg (16/4:1-Sieger bei der Spvgg Weil im Schönbuch) sowie der VfL Nagold II (17/3:1 gegen den TSV Ehningen) etwas vom Trio am Tabellenende abgesetzt haben. Spvgg Weil im Schönbuch – FC Altburg 1:4 (0:2). Keine Frage, die Weiler Mannschaft liegt den Altburgern, denn nach dem 5:1-Erfolg aus dem Hinspiel gab es auch im Gaiern einen deutlichen Sieg. Dieser war am Ende nicht einmal unverdient, auch wenn das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist. Und wer weiß in welchen Bahnen die 90 Minuten verlaufen wären, hätte Sascha Bauer in der Anfangsphase ins Netz getroffen, anstatt an den Pfosten geschossen. Ansonsten hatten die Platzherren ein optisches Übergewicht, ohne dass sich dabei zwingende Möglichkeiten ergaben. Das sah bei den Altburgern ganz anders aus. Schnell, direkt und schnörkellos ging es Richtung Spvgg-Gehäuse, und nach dem Führungstreffer, erzielt von Julian Klink (10.), baute Dominik Pedro (41.) noch vor der Pause die Führung aus. Verdient, denn der FC Altburg war dem dritten Treffer näher als die Weilemer dem Anschlusstreffer. Doch nach der Pause war plötzlich mächtig Sand im Getriebe bei den Gästen. Erst war Christoph Dettinger zu überrascht als er frei zum Schuss kam, doch zwei Minuten nach Wideranpfiff lag die Murmel doch im Altburger Netz. Dettinger hatte den Anschlusstreffer erzielt, und nun war der Gastgeber am Drücker. Doch Raffaele Ruffrano und Dettinger ließen ihre Möglichkeiten ungenutzt. Der FC Altburg wankte, wackelte und schien nach der gelb/roten Karte für Markus Zündel (73./Meckerns) den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen zu gleiten. Doch die Platzherren spielten Harakiri, warfen alles nach vorne und wurde mit zwei Kontern gnadenlos ausgebootet. Erst erhöhte Jan Blaich (80.) auf 3:1, ehe Hansi Lörcher zwei Minuten später den Deckel auf den Topf setzte. SV Althengstett – FV GW Ottenbronn 0:2 (0:0). Vierzig Minuten deutete nichts auf die spätere Überraschung hin, ehe das Unheil aus Althengstetter Sicht seinen Lauf nahm. Dann aber gab es Strafstoß für den SVA, doch Salvatore Tommasi scheiterte vom Punkt aus am Ottenbronner Schlussmann Michael Zaglauer. Nach dieser Szene war beim entthronten Klassenprimus plötzlich die Luft raus, nachdem die Hausherren das Spiel bis dahin diktiert hatten. Mehr Spielanteile, die besseren Einschussmöglichkeiten und ein Gegner, der mit einem torlosen Unentschieden hoch zufrieden gewesene wäre und der plötzlich merkte, hier geht etwas, denn der SV Althengstett fiel im zweiten Durchgang trotz aller Bemühungen nichts ein, um den Ottenbronner Abwehrriegel zu knacken. Denn die Gäste standen sehr tief, um nicht zu sagen, es wurde Beton angerührt. Doch wenn sich die Chance ergab, den Weg nach vorne anzutreten, wurde der Vorwärtsgang eingelegt. Zum ersten Mal nach 64 Minuten, als ausgerechnet Nijaz Hamulic das 1:0 für die abstiegsbedrohten Ottenbronner erzielte. Ausgerechnet deshalb, weil Hamulic erst in der Winterpause aus Althengstett nach Ottenbronn gewechselt war. Mit der Führung bekamen die Ottenbronner mehr und mehr Oberwasser, während sich der SV Althengstett weiterhin erfolglos mühte und sich immer wieder im Abwehrnetz der Ottenbronner verfing. Die Ottenbronner belohnten sich nach 78 Minuten erneut, als Anthony Nemetz einen Schuss ins eigene Netz zum 0:2-Endstand lenkte.VfL Nagold II – TSV Ehningen 3:1 (1:0). Aufgrund der zweiten 45 Minuten war es ein schmeichelhafter Sieg für die Verbandsligareserve, was VfL-Trainer Heiner Seeger am Ende egal gewesen sein dürfte, denn wichtig waren die drei Punkte – nicht wie sie zustande gekommen sind. Zumal die erste Hälfte ausgeglichen war bis auf einen Unterschied: Während die Gäste nach vorne nichts zustande brachten, lochte Ivan Maric nach 21 Minuten zur 1:0-Pausenführung ein. Es war die erste echte Nagolder Chance, und der VfL versäumte es in der Folgezeit nachzulegen. Und so brachte der zweite Abschnitt ein völlig anderes Bild. Die Gäste bestimmten das Geschehen, doch klarste Einschussmöglichkeiten blieben immer wieder ungenutzt. Der VfL Nagold schwamm dagegen und hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn die Gäste aus dem Rückstand eine Führung gemacht hätten. Aber wenn es läuft, dann läuft es. Manchmal auch von alleine, denn aus dem Nichts hieß es nach 78 Minuten durch Albrecht Wonner plötzlich 2:0. Aus Nagolder Sicht genau zum richtigen Zeitpunkt, zumal Arne Bodamer vier Minuten später noch einen drauf setzte und die Führung sogar auf 3:0 ausbaute. Schmeichelhaft, doch Treffer zählen, keine Haltungsnoten. Markus Notter konnte in der Schlussminute nur noch auf 1:3 verkürzen.