Die Stimmung auf der Bühne war von Beginn an unglaublich, denn dieses Team heizte den Zuschauern richtig ein. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Klostersommer: "SWR1 Pop & Poesie in Concert" startet vor dem ausverkauften Kloster durch

"SWR1 Pop & Poesie in Concert" hat es wieder einmal geschafft und lockte 1400 begeisterte Zuhörer in das malerische Kloster.

Calw. Als Moderator Matthias Holtmann in einem militärisch anmutenden Outfit die Bühne betritt und mit seiner gewohnt selbstironischen Art das Publikum in der ausverkauften, über 1000 Jahre alten Ruine aus Buntsandstein begrüßt, steigt die Stimmung bereits merklich. Die Show setzt von Anfang an auf das gleiche, mittlerweile altbewährte Konzept und das sorgt wieder für beste Stimmung bei Jung und Alt. Und das bereits ab der ersten Minute.

Songtexte erzählen spannende Geschichten

Zehn Musiker, Sänger und Schauspieler interpretieren die Lieblingshits der SWR1- Hörer auf eine ganz eigene Art und Weise, denn hinter vielen Songtexten stecken spannende Geschichten oder schlicht witzige Erzählungen, die entdeckt werden wollen.

Das natürlich nicht nur mitreißende Geschichten zu Tage kommen, wie bei "Proud Mary" von Creedence Clearwater Revival, sondern auch weniger anspruchsvolle Inhalte in mitreißender Musik verpackt sein können, wird vom Ensemble schnell aufgezeigt und ist für Pop & Poesie das Herausstellungsmerkmal schlechthin – und ein absolutes Muss.

"Intellektuell eher unaufwändig", so beschreibt Holtmann beispielsweise das Lied "All right now" von Free. Anders ist es bei "In the Ghetto" von Elvis Presley. Ein bewegender, zum Nachdenken anregender Song, mit dem das Pop und Poesie-Team zugleich einen echten Höhepunkt setzt und die Stimmung langsam aber sicher auf ein Höchstmaß ansteigt. Als Holtmann zwischendurch richtig ausholt und das für ihn männerfeindliche Lied "Du hast mich 1000 mal belogen" von Andrea Berg regelrecht umdreht, können sich nur die wenigsten vor Lachen noch auf ihren Sitzplätzen halten.

Mit den Liedern "Her name was Lola" von Barry Manilow, "Rosie" von AC/DC, "Vincent" von Don McLean und "I was made for loving you" von Kiss, werden die Besucher bei durchgehend erstklassigen Lichteffekten weiterhin vielfältig und bestens unterhalten. Bei wem bis dahin noch nicht das Eis geschmolzen war, taute spätestens bei "Let me entertain you" von Robbie Williams auf. Das gelingt den Zehn so gut, dass immer wieder stehend applaudiert wurde. Mit "Bohemian Rhapsody", ein Stück, das selbst Queen live nie ohne Unterstützung vom Band aufgeführt hatte, wird das Finale eines instrumental und stimmlich großartigen Konzertes eingeleitet, mit "Smoke on the water" von Deep Purple und dem Klassiker "Summer of 69" von Bryan Adams brechen dann sämtliche Dämme. Die des Himmels haben bis auf ein paar Regentropfen glücklicherweise gehalten.

Konzert, Lesung, Comedy und Show

Die Erfolgsgeschichte von "SWR1 Pop & Poesie" begann übrigens vor sieben Jahren. Seither sorgt die Mischung aus Konzert, Lesung, Comedy und Show regelmäßig für ausverkaufte Hallen. Zum Ensemble der "Wish you were here Tour", gehören die Schauspielerin Simone von Racknitz, SWR-Moderator und Schauspieler Jochen Stöckle, die Sänger Britta Medeiros und Alexander Kraus, die Band mit Peter Grabinger, Patrick Schwefel, Michael Endersby, Klaus-Peter Schöpfer und Carl-Michael Grabinger und der Moderator Matthias Holtmann.

Als Resümee bleibt festzuhalten: Es war ein grandioser Abend, der so schnell sicherlich nicht in Vergessenheit geraten wird. Ein gelungener Mix aus viel hochkarätigem Humor, fantastischen Künstlern und neu interpretierten Klassikern, die sich vor den Originalen in keinster Weise verstecken brauchen.