Der Garten des Jugendhauses darf auch von den Bewohnern der Innenstadt genutzt werden. Foto: Hölle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendhaus öffnet sich auch für die Anwohner / Stadtentwicklungsprozess zieht Projekte nach sich

Calw. Ganz neue Möglichkeiten bietet der Garten rund um das Calwer Jugendhaus. Seit kurzem sind dort eine nagelneue Tischtennisplatte, drei Lümmelbänke und ein stattlicher Sonnenschirm mit einem Durchmesser von sechs Metern zu finden.

Obendrein stehen nun zwei Fahrradständer bereit, und ein Glaskasten vor dem Gebäude informiert über Veranstaltungen und Aktionen. Finanziert wurde das alles mit Geld, das im Zuge des Stadtentwicklungsprozesses für Jugendliche zur Verfügung gestellt wurde. Im Gegenzug legten sich die Jugendlichen mächtig ins Zeug und sorgten gemeinsam mit dem Calwer Stadtjugendreferenten Jochen Brendle für ein starkes Fundament.

Schon während der Pfingstferien hatten zehn von ihnen eine Woche lang den Außenbereich des Jugendhauses auf Vordermann gebracht, das Pflaster entfernt und Löcher für die neuen Anschaffungen ausgehoben (wir berichteten). Tatkräftige Hilfe bei der schweißtreibenden Arbeit mit Schaufel, Pickel und Spaten bekamen sie von fünf Asylbewerbern, die im Jugendhaus Sprachkurse besuchen.

Zu Beginn der Sommerferien hieß es dann noch einmal: Ärmel hochkrempeln und in die Hände spucken. Diesmal stand das Einbetonieren der Tischtennisplatte, der Bänke und des Sonnenschirms auf dem Plan. Ganz ohne fachmännische Anleitung war dieser zweite Part nicht zu bewältigen.

Aber kein Problem, das fehlende Quäntchen an Know-how stellte der städtische Baubetriebshof gerne zur Verfügung. Und wo sie schon dabei waren, strichen die Jugendlichen auch gleich noch die vorhandenen Sitzgarnituren neu.

Das Ergebnis der beiden Arbeitswochen soll nicht nur den Besuchern des Jugendhauses und überhaupt nicht nur Jugendlichen zugute kommen, sondern auch der Nachbarschaft, sagt Stadtjugendreferent Brendle. So handle es sich bei der Tischtennisplatte um eine robuste Outdoorversion, die das ganze Jahr über bei jedem Wetter bespielt werden kann. Auch außerhalb der Jugendhaus-Öffnungszeiten. Wer also Lust auf eine Partie hat, kann jederzeit ran.

Ebenso können die Sitzbänke, ob in der Ausführung "Lümmel" oder "normal", immer genutzt werden sowie – nach kurzer Absprache mit dem Jugendhauspersonal – die schon länger vorhandene Grillstelle.

"Wir wollen einfach auch Bewohnern der Calwer Innenstadt, die über wenig Grünfläche vor ihren Häusern oder Wohnungen verfügen, eine Möglichkeit eröffnen", sagt Jochen Brendle. "Eine Möglichkeit, sich zu treffen und die Freizeit zu verbringen – für Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene."

In diesem Sinne dient übrigens auch der neue Glaskasten keineswegs nur dazu, die Jugendlichen im Haus zu informieren. Die können sich wie bisher im Inneren darüber kundig machen, was alles geboten ist. Vielmehr soll der Glaskasten auch Nachbarn und Passanten dazu einladen, das reichhaltige Veranstaltungsangebot zu nutzen oder sich an den Aktionen zu beteiligen.

Einen Überblick über die bisher umgesetzten Projekte im Rahmen vom Stadtentwicklungsprozess ist auf der städtischen Homepage unter www.calw.de/Bürgerbeteiligung zu finden.