Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendbeteiligung: Gemeinderat ist durchweg angetan / Nächste Runde für das kommende Jahr vorgesehen

"Ich hätte mir im Traum nicht vorstellen können, dass so tolle Ergebnisse herauskommen. Wir können das wahrscheinlich nicht alles umsetzen. Aber: Den Beteiligten gebührt ein großes Lob."

Calw. Das sagte Irmhild Mannsfeld, als es in der jüngsten Gemeinderatssitzung (wir berichteten) um den Zwischenbericht in Sachen Jugendbeteiligung ging. Also darum, wie Gemeinderat und Stadtverwaltung nach entsprechenden Vorgaben der Landesregierung probieren wollen, Jugendliche in die kommunalpolitische Entscheidungsfindung einzubinden. Angegangen wurde das in Calw, wie berichtet, über Workshops an den weiterführenden Schulen. Und es hat offensichtlich funktioniert. "Da ist ein Füllhorn an Ideen herausgekommen. Wir brauchen mehr junge Leute in unserem Gremium", so Mannsfeld.

Viele Wünsche

200 Schüler haben bei diesen vom Stadtjugendreferat unter der Federführung von Jochen Brendle organisierten Workshops mitgewirkt und ihre Wünsche vorgebracht: attraktive Aufenthaltsorte für den betreffenden Personenkreis, Aufwertung des Bolzplatzes in der Badstraße, Trampolinhalle, modernes Kino, Hallenbad, Neugestaltung des ZOB, Aufwertung des Schulumfelds zum Beispiel durch ein Schülercafé und noch vieles andere mehr wurden da genannt.

Manches dürfte noch lange Wunschvorstellung bleiben. Anderes ist ohne großen Aufwand umzusetzen. Zum Beispiel die Einrichtung von 20 Motorradparkplätzen am Stammheimer Maria von Linden-Gymnasium.

"Bekommen wir als Gemeinderat da auch eine Rückmeldung, was geschehen ist, wenn es um die Abarbeitung von kurzfristig möglichen Projekten geht?", wollte Stadtrat Dieter Kömpf wissen. Oberbürgermeister Ralf Eggert sagte das zu.

Für ihn, oder besser, für sein an den Tag gelegtes Engagement in dieser Angelegenheit, hatte Jürgen Ott, dessen beiden Töchter bei den Workshops beteiligt waren, ein Lob parat: "Von den Schülern ist es sehr wohl registriert worden, dass der OB fast immer dabei war." Ansonsten, so Ott, sei die gewählte Vorgehensweise eine sehr gute Übung gewesen, Jugendliche für die Kommunalpolitik zu begeistern. Wobei es darauf ankommt, so Ralf Recklies, dass an diesem Kurs festgehalten wird. OB Eggert sagte das zu: "Im kommenden Jahr gehen wir in die nächste Runde."

Kompliment. Die Sache mit der Beteiligung Calwer Jugendlicher an der Kommunalpolitik hat ja ganz gut funktioniert. Aus den Schul-Workshops, für deren Durchführung sich der Gemeinderat in diesem Zusammenhang entschlossen hat, sind wirklich bemerkenswerte Ansätze herausgekommen. Das Lob gebührt in diesem Zusammenhang vor allem den dort Beteiligten. Sie haben sich engagiert eingebracht. Und hoffen natürlich, dass sie jetzt Gehör finden werden. Am Gemeinderat liegt es also, dafür zu sorgen, dass schnell umgesetzt wird, was an kurzfristig Machbarem möglich ist. Und mit den Jugendlichen weiter im Gespräch zu bleiben, wenn erklärt werden soll, dass nicht alles, was diese sich wünschen, so schnell realisierbar ist. Die Vorzeichen sind nicht schlecht: Dass er diese Art der Jugendbeteiligung ernst nimmt, hat der Gemeinderat deutlich signalisiert.