Fortbildung: Diakonisches Institut qualifiziert Interessenten / Am Schluss gibt es ein Zertifikat

Es ist kein Geheimnis: Examinierte Pflegekräfte haben oft zu wenig Zeit, um mehr Zuwendung zu schenken. Mit dem seit zwei Jahren gültigen Pflegestärkungsgesetz sollen hier neue Akzente gesetzt werden.

Calw-Wimberg. Ins Spiel kommen dabei Menschen, die mit Pflegebedürftigen spazieren gehen, ihnen vorlesen, zuhören oder gemeinsam mit ihnen basteln. Hier sind Einfühlsamkeit und Kreativität gefragt. So kann die Betreuung von Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz ergänzt und vor allem deren Lebensqualität verbessert werden.

Konkrete Hinweise, Tipps, und Ausführungsmöglichkeiten vermittelt Erika Hock. Die Dozentin in der Berufsfachschule für Altenpflege auf dem Wimberg hat jetzt zehn Frauen aufgezeigt, wie sie sich in die Pflege einbringen können. Während draußen der Winter die Natur im Griff hat, wurden drinnen bereits der Frühling und das Osterfest thematisiert.

Bettlägerige aktivieren

Eierschalen, Servietten oder zuvor bemaltes Papier wurden bearbeitet. "Je nach motorischer Fähigkeit sollten im Vorfeld Schablonen oder Zeichnungen angefertigt werden", ging Hock auf die individuellen Vorgehensweisen ein.

Sie verwies aber auch darauf, dass bei diesen Arbeiten mit Pflegebedürftigen überlieferte Sprüche oder Lieder eingestreut werden können. Sogar Bettlägerige könnten so aktiviert werden.

Längst muss man sich in den verschiedenen Pflegeeinrichtungen nicht mehr nur mit demenziellen Veränderungen der Bewohner beschäftigen. Die Betreuungskräfte arbeiten auch mit Personen, die unter psychischen Erkrankungen leiden oder geistige Behinderungen haben. Deshalb müssen sich Pflegekräfte mit den Erwartungen, Wünschen und Fähigkeiten jedes einzelnen beschäftigen, wenn es darum geht, die Betreuungs- und Lebensqualität zu verbessern.

Seit sieben Jahren

Dementsprechende Fortbildungsmaßnahmen bietet das Diakonische Institut für soziale Berufe seit sieben Jahren an. Natürlich geht es da auch um die allgemeinen Richtlinien und Bestimmungen im Pflegebereich, um Hygieneanforderungen und um Erste Hilfe.

In den kommenden Tagen findet ein weiterer Kurs seinen Abschluss, bei dem sich die Teilnehmer für diesen Aufgabenbereiche qualifizieren konnten. "Mit dem so erworbenen Zertifikat sowie jährlichen Fortbildungen ist dann auch ein Einsatz im stationären Bereich möglich", erläuterte Schulleiterin Annette Scheer.