Unter den Fittichen nicht nur von Uwe Schumacher leisten Florian Winkler, Hannah Wulzinger, Kai-Simon Schaich und Fabian Walser (von links) ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

DRK-Kreisverband stellt 25 Stellen zur Verfügung / Bei Notfällen immer ein erfahrener Sanitäter dabei

Von Steffi Stocker

Calw. Sie sind zwischen 18 und 26 Jahre alt. In Sachen Beruf wollen sie sich noch orientieren. Die Zeit der Überbrückung soll aber sinnvoll ausgefüllt werden. Zum Beispiel mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) beim Rettungsdienst in Calw. Hier stellen sich junge Leute nicht nur der Herausforderung einer durchgefahrenen Nacht.

Die 19-jährige Hannah Wulzinger aus Zavelstein wollte nach dem Abitur Medizin studieren und absolvierte deswegen ein Klinikpraktikum. Dabei lernte sie FSJler im Rettungsdienst kennen. Jetzt ist sie selbst mit dabei.

In wechselnden Schichten treten die FSJler zum Dienst in der Rettungsleitstelle an. Wenn der Melder Alarm schlägt, ziehen sie sich ihre Jacke über und begeben sich zum Krankenwagen. "Bei Notfällen haben sie einen erfahrenen Sanitäter an ihrer Seite", erläutert Rettungswachenleiter Sven Brodmann. Die Einsätze führen die Besatzungen dahin, wo Hilfe benötigt wird, unter Umständen im Zusammenspiel mit dem Notarzt.

"Natürlich ist man am Anfang aufgeregt und manchmal auch einem barschem Tonfall ausgesetzt. Aber das darf man nicht persönlich nehmen, schließlich geht es darum, Menschen zu helfen", berichten die FSJler von ihren Erfahrungen. Mit den hauptberuflichen Kollegen arbeiten sie danach die Einsätze auf, werden sie doch manchmal mit dem Tod konfrontiert.

Dieses Thema ist aber auch Bestandteil der vorgeschalteten Ausbildung. Zunächst nämlich besuchen die FSJler für vier Wochen die Schule für Rettungshelfer. Es folgen zweiwöchige Praktika in der Rettungswache sowie auf einer Intensivstation und im OP-Saal eines Krankenhauses.

Schon im September stiegen Florian Winkler und Kai-Simon Schaich in das FSJ ein. "Ich bekam Lust darauf, obwohl ich schon einen Studienplatz hatte, und es macht einfach Spaß", sagt Kai-Simon Schaich. "Man lernt mit Menschen umzugehen", merkt Florian Winkler an. "In relativ kurzer Zeit bekommt man auch Verantwortung übertragen", haben die FSJler festgestellt. Inzwischen führen sie selbstständig Krankentransporte als Fahrzeugführer durch und sind voll im Team integriert.

Seit zehn Jahren hält der DRK-Kreisverband das Angebot des freiwilligen sozialen Jahres vor und stellt dafür auch in diesem Jahr 25 Stellen zur Verfügung. Interessenten sollten mindestens 18 Jahre alt sein und einen Führerschein haben.