Die ersten E-Rallyes der ENCW führten durch den Schwarzwald. Start und Ziel befanden sich in Calw. Foto: ENCW

Energie Calw (ENCW) GmbH setzt auf Elektromobilität. Bereits fünfte Auflage. 125 Kilometer lange Strecke.

Calw/Friedrichshafen - Lange Zeit wurde das Elektrofahrzeug belächelt. PS-starke SUV’s, Sportwagen und komfortable Limousinen prägten die Autowelt – angetrieben mit Benzin oder Diesel. Das hat sich mittlerweile geändert. Bis nach China wird der Welt bewusst, dass sich die Umweltprobleme nur schwer lösen lassen, wenn Fahrzeuge weiterhin mit fossilen Energieträgern angetrieben werden. Gerade die Probleme mit dem Diesel bis hin zu drohenden Fahrverboten in deutschen Großstädten haben schnell zu einem Umdenken geführt. Zischenzeitlich werden die Anschaffung von Elektroautos und der Aufbau von Ladestationen staatlich gefördert. Dennoch scheint das Ziel der Bundesregierung, wonach bis 2020 eine Million dieser Gefährte auf deutschen Straßen rollen sollen in weiter Ferne. Bislang sind es kaum mehr als 30.000.

Pionier in Sachen Elektromobilität ist im Südwesten schon seit Jahren ein regionaler Energieversorger, die Energie Calw (ENCW) GmbH. Schon im Jahr 2011 nahm das Unternehmen die ersten Elektrofahrzeuge in Betrieb. Um Aufklärungsarbeit zu leisten und um zu zeigen, dass Fahren mit solchen Fahrzeugen Spaß macht, wurde am 5. Mai 2012 die erste ENCW Schwarzwald E-Rallye gestartet. Das blieb keine Eintagsfliege. Inzwischen erlebt diese Rundfahrt ihre fünfte Auflage.

Dieses Mal geht es rund um den Bodensee. Start ist am Samstag in Friedrichshafen. Ab 9.30 Uhr geht es vom Parkhaus am See auf einer 125 Kilometer langen Strecke über Stockach und Konstanz lautlos und emissionsfrei um den See zurück nach Friedrichshafen. "Die Fahrzeuge und Akkukapazitäten haben in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung erfahren und sind dadurch zukunftsfähig und alltagstauglich geworden", sagt ENCW-Geschäftsführer Horst Graef. Für ihn ist es schon seit Jahren ein Anliegen, Elektromobilität erlebbar zu machen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Um 11 Uhr wird Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) die Teilnehmer in Stockach begrüßen.

Neben der Bewältigung der Strecke fließen Wertungsprüfungen rund um das Thema Elektromobilität und das fahrerische Können in die Wertung ein. Am Ende steht dann fest, welches der 20 Teams die 3000 Kilowattstunden Ökostrom der ENCW-Tochter schwarzwald energy mit dem Pokal nach Hause nimmt. Die Pionierarbeit des regionalen Energieversorgers beschränkt sich nicht allein auf die jährliche E-Rallye und den Betrieb von Elektroautos im Unternehmen.

Mit Nachdruck treibt die ENCW den Ausbau der Ladestationen im Landkreis Calw voran. 16 solcher Säulen gibt es bereits, ihre Zahl soll sich dieses Jahr verdoppeln, um den Kreis flächendeckend zu versorgen und ihn damit zur Modellregion zu machen. Unterstützung kommt von Kommunen, Wirtschaft und Gastronomie. Es soll die Ausrede nicht mehr gelten, dass wegen der geringen Zahl an Ladestationen keine E-Autos fahren. So fördert die ENCW zusammen mit kooperierenden Autohäusern die Anschaffung solcher Fahrzeuge zusätzlich mit 2000 Euro, unterstützt Partner vor Ort bei Ladesäulenbetrieb, Standortanalyse, Fuhrparkumstellung und bei der Beantragung von Fördermitteln.