Nach der Urkundenübergabe äußerten sich die Teilnehmer begeistert über den absolvierten Kurs zum Alltagsbegleiter. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder-Bote

Demenz: Ausbildung schafft Grundlagen

Von Wolfram Eitel

Calw. Große Freude im Haus auf dem Wimberg. Die Freiwilligen-Agentur der lokalen Allianz für Menschen mit Demenz händigte erstmals 20 engagierten Bürgern das Zertifikat zum Alltagsbegleiter aus.

"Es ist ein toller Moment für unsere Arbeit", so Mitinitiator Claus Bannert, Geschäftsführer der AOK Klinik GmbH, zur erfolgreichen Ausbildungsaktion. Nach umfangreichen Vorbereitungen und Öffentlichkeitsaktionen zum Thema Demenz (wir berichteten) ist die Zertifizierung der entscheidende Startschuss für den praktischen Teil des Wimberger Projektes  DEMIL" (Demenz mitten im Leben).

Viele Demenzkranke wollen nämlich so lange wie möglich in ihrer heimischen Umgebung verbleiben. Bei entsprechender Unterstützung durch die Angehörigen könnten diese Wünsche durchaus in Erfüllung gehen.

Hier kommen nunmehr die ausgebildeten Alltagsbegleiter der Wimberger Freiwilligenagentur ins Spiel. Für ein Aufwandsentgelt von 8,50 Euro pro Stunde leisten sie stundenweise Unterstützung. Dabei können sie den Erkrankten erzählen oder ihnen zuhören, können mit ihnen spielen und musizieren oder können mit ihnen spazieren gehen. "Einfach nur da sein und tun, was Freude macht und die Fähigkeiten eines Menschen mit Demenz stärkt", heißt es in einem Informationsblatt.

Bild vom Alter schärfen

Die 40-stündige Ausbildung, die von den Alltagsbegleitern an drei Wochenenden jeweils von Freitagmittag bis Samstagabend absolviert wurde, hat beste Grundlagen hierfür geschaffen. Dabei ging es im Wesentlichen darum, das eigene Bild vom Alter zu schärfen und die psychologischen Aspekte des Älterwerdens kennen zu lernen.

Auf der Agenda standen aber auch ganz praktische Dinge. Die Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten im Alter zum Beispiel oder grundlegende Informationen über Pflegeversicherung, Vollmachten oder Verfügungen; und nicht zuletzt Technisches über die praktische Handhabung von Hilfsmitteln wie Rollstuhl oder Rollator.

Im Abschlussgespräch lobten die Teilnehmer vor allem die Transparenz und Verständlichkeit des Lernstoffes sowie die Kompetenz der beiden Referentinnen.

Gute Atmosphäre

Kein Wunder, sind doch Monika Volaric, die Wimberger Heimdirektorin, und die Würzburger Diakonin Martina Fritze an der Hochschule ausgebildete Gerontologinnen. Vielfach wurde von den Teilnehmern die gute Atmosphäre im Kurs gelobt sowie die neuen Begegnungen mit Menschen, die dasselbe Interesse verbindet. "Es war eine emotionale Achterbahn und ein kreatives Miteinander", bestätigte eine Teilnehmerin.

Wie Monika Volaric mitteilte, sind für den zweiten Kurs, am 12. und 13. Februar schon Anmeldungen eingegangen. Für weitere Informationen steht die Heimdirektorin unter Telefon 07051/60 91 46 zur Verfügung.