Nachdem das Feuer gelöscht war, wurden die Bewohner aus ihren Zimmern geholt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Bergeübung verhält sich auch das Hauspersonal vorbildlich / Kriechend durch die Räume bewegt

Von Steffi Stocker

Calw-Hirsau. Im Gartenblick, dem zweiten Obergeschoss des Hauses Nagoldtal in Hirsau, hat ein Kurzschluss im Kühlschrank einen Brand ausgelöst. Schnell breitet sich in der Etage giftiger Rauch aus. Für die Feuerwehr hat deswegen die Rettung der Senioren höchste Priorität.

Mit diesem Szenario wurde am Montagabend eine Räumungsübung durchgeführt. Alarmiert durch die Brandmeldeanlage des Hauses, traf zunächst die Abteilung Hirsau der Freiwilligen Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften ein.

Hausbetreiberin Alexandra Hünseler und Heimleiter Guido Richert berichteten, dass elf Bewohner vermisst seien und sich drei Besucher in dem Gebäudeteil aufhielten. Weil diese Einrichtung bei der Feuerwehr als sensibel eingestuft ist, war auch der erste Löschzug der Abteilung Calw mit sechs Fahrzeugen und 21 Brandschutzkräften auf der Anfahrt. Die Kameraden der Abteilung Altburg besetzten dafür die Feuerwache in Calw.

Die ersten Feuerwehrleute, die vor Ort eintrafen, drangen unter Atemschutz in den betroffenen Gebäudebereich vor. Über das Treppenhaus legten sie eine Schlauchleitung, um die Wasserversorgung nach oben zu sichern. Und dann bewegten sie sich beinahe kriechend durch die Räume im Gartenblick, vor allem dem Speisesaal, in dem das Feuer ausgebrochen war. So können nämlich sowohl eventuell am Boden liegende Personen als auch unter Umständen die Entwicklung des Feuers besser lokalisiert, beziehungsweise beobachtet werden.

"Die elf Bewohner wurden zunächst in ihren Zimmern belassen, was auf Grund der dicht schließenden Türen möglich ist", erläuterte Stadtbrandmeister Dirk Patzelt . Allerdings stießen die Feuerwehrleute auf einen bewusstlosen Besucher, den sie aus dem Gefahrenbereich brachten.

Erst nachdem das Feuer gelöscht war und der Rauch unter Zuhilfenahme eines Lüfters begann abzuziehen, wurden auch die Bewohner aus dem Gebäudeteil herausgeholt und an die Mitarbeiter des Seniorenheims übergeben.

"Besonders zu erwähnen ist, dass sich das Dienst habenden Hauspersonal vorbildlich verhalten und vor allem nicht den stark verrauchten Bereich betreten hat", resümierte Patzelt in einer ersten Reaktion.