Die Christophorus-Kantorei Altensteig sang sich mit vielfältig gestalteten Liedern in die Herzen der Zuhörer. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Althengstetter Liederkranz schließt Jubiläumsfeierlichkeiten ab / Zwei hochkarätiger Chöre zu Gast

Von Bettina Bausch

Althengstett. "Dieses Konzert war der Höhepunkt im Rahmen der Feier unseres 150-jährigen Jubiläums", unterstrich Sascha Richter, der Vorsitzende des Liederkranzes Althengstett, nach dem kaum enden wollenden Applaus.

Mit mehreren Veranstaltungen hatte der Gesangverein nämlich schon während des Jahres gefeiert. Jetzt wurde mit dem Auftritt zweier hochkarätiger Chöre ein würdiger Schlusspunkt gesetzt. Die Althengstetter Festhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, und unter den zahlreichen Musikfreunden herrschte eine erwartungsvoll-gespannte Stimmung, als die Calwer Aurelius Sängerknaben das Benefizkonzert eröffneten.

Mit der frisch gesungenen Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß jr. brachten die jungen Sänger unter der Leitung von Bernhard Kugler und Johann German am Klavier gleich eine heitere Stimmung in die Halle. Auch das von Kugler arrangierte Volkslied "Im schönsten Wiesengrunde" und das von ihm vertonte "Neujahrsblatt ins Album" von Hermann Hesse kamen beim Publikum hervorragend an. Mit "O fortuna" nach einem Text aus Carmina Burana besangen die Musiktalente mit viel Einfühlungsvermögen das Auf und Ab des Glücks im menschlichen Leben.

In beschwingter Weise ging es dann mit dem Titel "An der schönen blauen Donau" von Strauß jr. zu einem weiteren musikalischen Leckerbissen: der Komposition "From the Bavarian Highlands" von Edward Elgar. Gerade hier zogen die Aurelianer noch einmal alle Register ihres musikalischen Könnens. Sichere Intonation, Reinheit des Gesangs, gute textgemäße Interpretation und beschwingte Singweise waren auch an diesem Abend das Markenzeichen des exzellenten Knabenchores.

Den zweiten Teil des Konzerts bestritt die Christophorus-Kantorei unter der Leitung von Michael Nonnenmann. Der jugendliche gemischte Chor sang zunächst Lobpreis-Lieder zur Ehre Gottes. Eine besondere Herausforderung dabei war zweifellos die Psalmvertonung "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" von Heinrich Schütz. Besonders beeindruckend war hier, wie es der Chor verstand, mit anschwellendem ausdrucksstarkem Gesang die göttliche Majestät zum Ausdruck zu bringen.

Die geschickte Aufstellung der jungen Gesangstalente an beiden Wandseiten bis in die Halle hinein brachte ganz besondere klangliche Effekte. Mit zeitgenössischem Repertoire konnte der Altensteiger Chor außerdem aufwarten. Dies wurde besonders deutlich bei den modernen Kompositionen "The Spheres" und "Epitaph for Moonlight". Mit fröhlich-optimistischem Grundton erklang der Titel "There is another sky" von Ivo Antognini. In diesem Song spricht die amerikanische Lyrikerin Emily Dickinson ihrem Bruder, dem es schlecht geht, neuen Lebensmut zu. Choreographische Bewegung und viel Fröhlichkeit brachte neben dem ausdrucksstarken Gesang eine wunderbare atmosphärische Belebung in die Festhalle.

Mit dem Singen von originellen Volksliedern zeigte der renommierte A-cappella-Chor, dass er neben geistlichen Gesängen auch über ein weit gefächertes Repertoire weltlicher Lieder und faszinierender Schauspielkunst verfügt. Das von allen Akteuren des Abends gemeinsam als Zugabe gesungene "Locus iste" von Anton Bruckner begeisterte die Zuhörer ein weiteres Mal.

"Eine beeindruckende Leistung, echt topp", lobte Gisela Gräf, die selbst mehrere Chöre dirigiert, spontan und sprach damit vielen aus dem Herzen. Der Erlös aus diesem Konzert ist für die Kinder- und Jugendarbeit im Hermann-Hesse-Chorverband bestimmt.