Kommunalpolitiker in Straßburg Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreistag blickt hinter Kulissen des EU-Parlaments

Kreis Calw. Europa wird für Regionen wie den Landkreis Calw immer wichtiger, der Staatenbund ist aber auch angesichts internationaler Krisen wie in der Ukraine oder im Irak nicht mehr wegzudenken. Mit diesem Eindruck kehrten gut 20 Kreisräte aus dem Landkreis Calw sowie einige Mitarbeiter des Landratsamts von einem Besuch des Europaparlaments in Straßburg zurück.

Vor Ort wollten sich die Regionalpolitiker einen Eindruck von den aktuellen politischen Top-Themen machen und das Gespräch mit Europapolitikern suchen.

Michael Theurer (FDP), seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments, hob in einem lebhaften Statement die Bedeutung der EU für die Sicherheit und Stabilität in Europa hervor. Rainer Wieland (CDU), Mitglied und Vizepräsident des Europaparlaments, erlaubte den Besuchern einen spannenden Einblick in die tägliche Arbeit der Abgeordneten. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, der vor 100 Jahren begonnen hatte, verwies er auf den unschätzbaren Wert der EU für den Frieden in Europa. Deutschland sei dabei keineswegs der Zahlmeister der EU, widersprach Wieland einer weit verbreiteten Auffassung.

Von Seiten der Kreisräte war viel Lob für die Arbeit der Parlamentarier. Gerade die Förderung des ländlichen Raums sei ein wichtiges Instrument, von dem Unternehmen und Bürger im Kreis Calw profitieren könnten. Kritische Worte gab es aus den Reihen der Kreispolitiker und von Landrat Helmut Riegger an den oftmals komplexen und sehr aufwendigen Antragsverfahren. Deshalb, so der Landrat, sei es wichtig, dass mit dem Europabeauftragten Michael Herrmann ein Experte vor Ort im Landratsamt arbeite, der sich in der Materie auskennt und über gute Kontakte nach Straßburg und Brüssel verfügt.