Auch der Calwer Theo Schnürle erlebte den Zweiten Weltkrieg an der Front. Foto: Stadtarchiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung aus Feldpostbriefen und Erinnerungen mit Schauspielerin Heidrun Schweda

Calw. Im Rahmen der Nachmittagsakademie findet am Mittwoch, 7. Oktober, im Haus der Kirche, Badstraße 27, in Calw ab 14.30 Uhr eine Lesung aus Feldpostbriefen statt.

Heidrun Schweda, Schauspielerin am Stadttheater Pforzheim, wird durch diese Lesung die Erinnerung an den Ersten und Zweiten Weltkrieg aus der Sicht der Soldaten wieder lebendig werden lassen. Zum dritten Mal engagiert sich die Schauspielerin für die Veranstaltungsreihe "Erinnern – 2015 – 1945 – 1915". Ihr Anliegen ist es, durch die in den Briefen sehr subjektiv geschilderten Erlebnisse von vor allem Calwer Soldaten das Fronterleben fernab der Heimat greifbar zu machen.

Es ist umstritten, ob der Inhalt von Feldpostbriefen das Kriegsgeschehen angemessen widerspiegelt.

Dennoch sind sie eine Art der Äußerung von Kriegsteilnehmern, die ihre seelische Belastung und Motivation an der Front zum Ausdruck bringen. Sie vermitteln heute eine Ahnung der damaligen Situation der Soldaten. Vieles blieb in Feldpostbriefen unausgesprochen, wurde "schön geschrieben" – sei es aus Angst vor der Zensur oder um die Angehörigen nicht zu beunruhigen.

Auch Erinnerungen sind nicht unbedingt unverfälscht abgebildete Vergangenheit. Vielmehr zeigen sie die persönliche Verarbeitung von Geschehnissen in der Rückschau und bilden dabei einen unverzichtbaren Teil der Aufarbeitung erlebten Grauens.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Erinnern – 2015 – 1945 – 1915", einem gemeinsamen Angebot der Volkshochschule Calw, des Stadtarchivs und der Musikschule Calw sowie der Evangelischen Erwachsenenbildung nördlicher Schwarzwald.

Nähere Informationen gibt es unter Telefon 07051/1 26 56 beziehungsweise über www.eb-schwarzwald.de. Es wird eine Eintrittsgebühr von fünf Euro erhoben.