Am Unteren Ledereck in Calw machten Erzieherinnen auf ihr Anliegen aufmerksam. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Laufende Tarifauseinandersetzung hat auch Calw erreicht

Von Hans-Jürgen Hölle

Calw. "Aufwerten jetzt. weil Qualität ihren Preis hat". "Aufwerten, weil wertvolle Arbeit honoriert werden muss". "Aufwerten, weil wir Persönlichkeiten erziehen". Mit solchen und anderen Spruchbändern machten am Unteren Ledereck Erzieherinnen der städtischen Kindergärten der auf die derzeit laufende Tarifauseinandersetzung und ihre damit verbundenen Förderungen aufmerksam.

Etwa 30 städtische Bedienstete waren dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt. "Durchaus möglich, dass dies nicht die letzte Aktion in Calw war", sagte im Gespräch mit unserer Zeitung Gewerkschaftssekretärin Amely Poll. Am Montag und Dienstag geht es im Tarifstreit um eine bessere Bezahlung für KiTa-Mitarbeiter in die fünfte Verhandlungsrunde.

Begleitet wird dies unter anderem durch eine Großkundgebung in Stuttgart. Angestellte im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst – also beispielsweise Erzieher, Sozialarbeiter, Heilpädagogen und Kinderpfleger – fordern eine Aufwertung ihrer Arbeit und, damit einhergehend, eine bessere Entlohnung. Auch Personal der Calwer städtischen Kindertageseinrichtungen beteiligt sich (wir berichteten). Aus diesem Grund bleiben einige Einrichtungen geschlossen. "Mal sehen, was bei dieser Verhandlungsrunde herauskommt", so Poll.

Wie die Gewerkschaftssekretärin jetzt auch in Calw erläuterte, geht es bei der Auseinandersetzung erst in zweiter Linie um mehr Geld. Hintergrund der Auseinandersetzungen ist die geforderte Neueingruppierung der einzelnen Berufe in die bestehende Tarifstruktur. Die Gewerkschaften ver.di sowie Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, verlangen eine Höhergruppierung für ihre Beschäftigten.

"Die derzeit gültige Eingruppierung stammt aus dem Jahr 1991, das ist 24 Jahre her. Und in dieser Zeit haben sich die Anforderungen an die Erzieherinnen gewaltig geändert", so Amely Poll.