Exzellente Leistungen zeigten die Chöre des Liederkranzes Concordia bei der Aufführung von Mozarts "Zauberflöte". Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Chöre des Liederkranzes Concordia brillieren mit großartiger Aufführung von Mozarts "Zauberflöte"

Von Bettina Bausch Calw. Wenn ein Verein seine eigenen Kräfte bündelt und sich die Mitglieder gemeinsam auf den Weg zu einem ehrgeizigen Ziel machen, kann dabei etwas Großartiges herauskommen. Dies zeigten die Chöre des Calwer Liederkranzes Concordia (LiCo) jetzt bei der Aufführung von Mozarts "Zauberflöte". Neben den derzeitigen musikalischen Akteuren des Vereins gelang es nämlich, zahlreiche weitere Kräfte zu gewinnen, die den Ursprung ihrer musikalischen Karriere fast alle in Calw hatten.

Trotz eines großen Konkurrenten, des parallel laufenden Fußballspiels der deutschen Mannschaft im Rahmen der Europameisterschaft während der Premiere, war die Aula voll besetzt, und kein Besucher bereute am Ende des dreistündigen grandiosen Musikerlebnisses, dass er sich gegen Fußball und für die be- zaubernde Mozart-Oper entschieden hatte.

Trotz seiner 175 Jahre auf dem Buckel präsentierte sich der traditionsreiche Calwer Verein LiCo als ein vitales Ganzes, das bei vielfältiger Ausübung von Musik in acht Chören es trotzdem verstanden hat, die verschiedenen Ensembles für das große musikalische Ereignis zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wie das Gelingen konnte, weiß die Vereinsvorsitzende Christa Erath: "Hans-Jörg Kalmbach ist der geistige Vater unserer Aufführung. Die Verbundenheit zu ihm macht es allen leicht, hier mitzuwirken und zu zeigen, zu welchen Höchstleistungen sie fähig sind", unterstrich sie.

Sehr schnell zeigte sich bei der Aufführung, dass die Verantwortlichen bei der Auswahl der Solisten ein glückliches Händchen hatten. Frieder Pfeiffer als Papageno und Sonja Tomaz Matias als Papagena fanden sich sehr schnell in ihren Rollen und präsentierten den leichten, volkstümlichen Charakter ihrer Lieder par excellence. Nicht weniger gefielen Philipp Nicklaus (Tamino) und Leonie Zehle (Pamina) mit ihren strahlenden und mit viel innerer Teilnahme gesungenen Arien. Würdevoll und kräftig erklang der Bass von Jan Sauer, der den bösen Sarastro überzeugend darstellte.

Beeindruckend, wie Regina Maria Vollmer die hohen Kolloraturarien der Königin der Nacht leicht und ohne Mühe bewältigte. Je länger, je mehr wurden die Besucher von Mozarts vielseitiger Musik, vor allem der leicht, weich und elegant dargebotenen Gesänge in Bann gezogen. Immer mehr verschmolzen die verschiedenen Genres zu einem faszinierenden Ganzen. Dabei verlor sich auch alle Nüchternheit der musikalischen Betrachtung. Vielmehr wurden die Besucher von den beeindruckend authentisch wirkenden Kostümen, dem gelungenen Bühnenbild und nicht zuletzt von der einzigartig schönen Musik mitgenommen in die Welt des Märchenhaften, das die Fantasie beflügelte und jedem weitere fantasievolle Lebensräume eröffnete.

Wenn auch einzelne Musik- akteure herausgehoben werden, so zeigten doch alle anderen Mitwirkenden und das Orchesterensemble "Musik auf der Höhe" beeindruckende Leistungen. Immer wieder gab es heftigen Applaus und am Ende minutenlang anhaltenden, begeisterten Beifall mit stehenden Ovationen für die exzellente Leistung.

Neben der musikalischen Leitung von Hans-Jörg Kalmbach und Gerd-Uwe Klein setzten sich die Regisseurinnen Kathrin Basedau und Dorothea Matt mit Herzblut für das Gelingen der großen Aufgabe ein. Picarda Dammers (Bühnenbild), Astrid Grundel (Kostüme), Petra Krause-Rathgeber (Requisiten), Matthias Körholz (handwerkliche Tätigkeiten), Daniel Schlecht (Fotografie/Lichttechnik), Traudl Kalmbach (Mädchen für alles) sowie die Männer und Frauen der Friseurinnung Calw (Maske) trugen ebenfalls zum perfekten Gelingen dieser Aufführung bei.