Der wohl älteste und am weitesten gereiste Engel war diese 100-jährige Antiquität.. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung im Haus auf dem Wimberg eröffnet

Von Steffi Stocker

Calw-Wimberg. In der Bibel übermitteln immer wieder Engel die Botschaften Gottes oder weisen Menschen den Weg. Mit diesen Geschöpfen haben zwar die heutigen Schmuckengel nichts zu tun. Doch verkörpern ihre Darstellungen offenbar Übersinnliches.

"Warum werden so viele Menschen von Engeln angezogen?", fragte deshalb Brigitte Dürr. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung "Einen Engel für das Jahr" im Seniorenzentrum Haus auf dem Wimberg regte die Diakonin zum Nachdenken über diese Frage an, zumal die Darstellungen eine unerschöpfliche Vielfalt zeigten.

"Vielleicht, weil wir mit Engeln Wünsche nach einer heilen Welt, Harmonie und Frieden verbinden", meinte Dürr. Damit verwies sie zugleich auf die Fotografien von Antje Schürner. Darauf wird beispielsweise die Präsenz eines Engels durch ein ganz besonderes Lichtspiel hinterfragt. Im Vorfeld hatte zudem Monika Volaric, Hausleiterin des Seniorenzentrums, an Gegebenheiten und Redewendungen in Verbindung mit Engeln erinnert.

Neben einem stattlichen Fundus bildlicher Darstellungen, nicht zuletzt der berühmten Rubens-Engel, wurden mehr als 60 figürliche Interpretationen gezeigt. "Dabei wird aber das Engelsorchester als eine Darstellung gezählt", verwies Dürr beispielsweise auf die detailreiche Präsentation aus dem Erzgebirge, die Ursula Pieper zur Verfügung gestellt hatte. Ebenfalls eine größere Gruppe Botschafter mit deutlich biblischem Hintergrund trug Jutta Bürkle bei. Mit Egli-Puppen erinnerte sie an die biblischen Geschehnisse. Bekannt sind diese auch durch den dörflichen Adventskalender in Breitenberg, den Bürkle mitgestaltet. Individuelle Zuordnungen für engelsgleiche Fähigkeiten belegten beispielsweise kleine Küchen-Engel aus der Sammlung von Peter Schnitzer.

Mit Laubsägearbeiten, getöpferten Darstellungen, Variationen aus Porzellan oder als Barock- und Rauschgoldengel bestückten insgesamt 17 Aussteller die umfangreiche Präsentation. Fünf Bewohner oder deren Angehörige beteiligten sich dabei. Dürr lenkte zudem die Aufmerksamkeit auf einen etwa 100 Jahre alten Engel aus Neapel, den Gisela Volz zeigte. „Es gibt viel zu entdecken, da die Engel oft auch eine Bewandtnis haben oder einem Traum entspringen“, motivierte Dürr deshalb, sich Zeit zu nehmen, in die Ausstellung einzutauchen. Umrahmt wurde die Eröffnung von Marie-Luise Schäuble an einer Tischharfe sowie einem Lichtertanz durch ein Team um Hannelore Wengert.