Claudia Waidelich von der Skizunft Calmbach und "Treppenlauf-Profi" Christian Riedl freuen sich über den Sieg in Bad Wildbad. Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikChristian Riedl und Claudia Waidelich von der SZ Calmbach gewinnen Stäffeleslauf in Bad Wildbad

Von Heinz Ziegelbauer

Der Gewinner des diesjährigen Empire State Building-Treppenlaufes in New York am 4. Februar ist auch der Sieger des 9. Bad Wildbader Stäffeleslaufs.

Christian Riedl (35, Towerrunning Germany Erlangen) legte die Strecke von der Talstation zur Bergstation in der Spitzenzeit von 8:05 Minuten zurück, blieb damit aber sieben Sekunden hinter seinem im vergangenen Jahr aufgestellten Rekord von 7:58 Minuten. Im Jahr 2013 lag die Siegerzeit bei 8:14 Minuten, 2012 bei 8:05 Minuten.

Der Treppenlaufspezialist aus Bayern war um 1:23 Minuten schneller als der zweitplatzierte Michael Wanski. Tagessiegerin bei den Damen wurde Claudia Waidelich (45) von der Skizunft Calmbach mit 12:18 Minuten vor Regina Vielmeier vom SV Oberkollbach mit 12:40 Minuten. Christian Riedl und Claudia Waidelich hatten die im vergangenen Jahr schon zum wiederholten Male errungenen, einstens von der Stadt Bad Wildbad gestifteten Sieger-Wanderpokale mitgebracht, durften diese aber wieder mit nach Hause nehmen.

Auch bei der neunten Auflage dieses außergewöhnlichen sportlichen Events, veranstaltet von der Leichtathletik-Abteilung im TSV Wildbad, gab es auf der 720 Meter langen Strecke mit einer Steigung von bis zu 52 Prozent keinen anderen Läufer, der ihnen den Tagessieg hätte streitig machen können.

Insgesamt 80 Läufer und 34 Läuferinnen fanden sich in der Talstation der Sommerberg ein, um die knapp 2000 Stufen entlang der Bergbahntrasse bis zur Bergstation nach der Startfreigabe mit "fünf, vier, drei, zwei eins, ab" im wahrsten Sinne des Wortes unter die Beine zu nehmen.

Auf dieser Strecke waren Jürgen Deeg vom VfL Ostelsheim und Margarete Burkhardt (TSV Wildbad) mit ihren 73 Jahren die ältesten Läufer. Den 23 Schülerinnen und Schülern war die Strecke bis zur Panoramastation der Bergbahn und damit ein gutes Drittel der großen Distanz vorgegeben.

Bei der Siegerehrung freuten sich Beate Braun und Guido Schmid als Cheforganisatoren der Veranstaltung über die hohe Teilnehmerzahl, dankten ihrem Helferteam mit rund 15 Personen sowie der Stadtverwaltung Bad Wildbad für die Unterstützung und überreichten zusammen mit dem langjährigen Leichtathletik-Kreisvorsitzenden Fritz Sander als Initiator des ersten Stäffeleslaufes Sachpreise und Urkunden.

Die Übergabe der Wanderpokale der Stadt Bad Wildbad an die Tagessieger war Sache des Ersten Bürgermeister-Stellvertreters Jochen Borg, der den Stäffeleslauf als "wirklich ganz tolles Event" bezeichnete. Auffallend bei der Siegerehrung war, dass die Läuferinnen fast ausschließlich aus dem Kreis Calw kamen, die Läufer aber teilweise weite Strecken gefahren waren, um beim Bad Wildbader Stäffeleslauf mit dabei zu sein. Damit ist dieser im Lauf der Jahre zu einem sportlichen Event mit landesweitem, ja schon bundesweitem Bekanntheitsgrad geworden.

Für die Läufer aus dem Kreis Calw lag die besondere Attraktion darin, dass die Bad Wildbader Ergebnisse für den Calwer Berglauf-Cup 2015 gewertet werden.

"Sehr anstrengend wie immer, aber das gehört eben zum Stäffeleslauf dazu", kommentierte Claudia Waidelich den Lauf, bei dem sie in diesem Jahr ohne spezielles Training gestartet war. "Das Training erst um 20.40 Uhr war mir zu spät. Ich bin kein Nachtmensch", fügte sie an. "Ich jogge bis der Puls oben ist, dann nehme ich immer zwei Stufen gleichzeitig. Wenn die Beine müde werden, nehme ich das Geländer zu Hilfe und hangle mich hoch", beschreibt sie ihre Lauftechnik.

Für die Tagessieger gab es übrigens Freikarten zur Teilnahme am 2. LVM-Skyrun in Münster am 18. Oktober.