Das Trainer-Duo Thomas Kömpf und Jens-Uwe Zierer (rechts) von den Sportfreunden Gechingen schaut gespannt auf das Derby gegen den SV Althengstett. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

BezirksligaDerby gegen SV Althengstett / VfB Effringen erwartet SV Deckenpfronn / FC Altburg in Ehningen

Von Albert M. Kraushaar

und Michael Stark

In Spanien heißt so etwas "El clasico", in der Fußball-Bezirksliga Böblingen Calw spricht man ganz einfach vom Spiel zwischen den Sportfreunden Gechingen und dem SV Althengstett. Am Sonntag kommt es zum x-ten Mal zum Aufeinandertreffen der beiden benachbarten Mannschaften.

Die "richtige" Spitzenpartie des 23. Spieltags geht allerdings in Schönaich über die Bühne, wo der heimische TSV als Tabellenzweiter auf den Spitzenreiter GSV Maichingen trifft und mit einem Sieg die Spitzenposition übernehmen könnte. Interessant dürfte es in Effringen werden, wo der Aufsteiger den SV Deckenpfronn erwartet.SF Gechingen – SV Alteng-stett. Mit dem 2:1-Sieg der Deckenpfronner im Nachholspiel am Mittwochabend gegen den TSV Hildrizhausen hat sich die Ausgangslage vor dem Derby etwas verändert. Der SV Althengstett hat weiterhin sechs Punkte Vorsprung auf die Hildrizhausener, die Sportfreunde Gechingen haben zusätzliche Konkurrenz im Kampf um Platz zwei bekommen. "Mit Deckenpfronn sind es jetzt vier oder fünf Mannschaften die auf Platz zwei schielen", sagte SFG-Co-Trainer Thomas Kömpf. Je nachdem wie am Sonntag das Spitzenspiel in Schönaich gegen die Maichinger ausgeht, wird es wieder richtig spannend. "Die Spiele werden weniger, dann kommen die englischen Wochen. Jetzt gilt es für alle Mannschaften, sich in Position zu bringen", sieht Thomas Kömpf die Situation vor der entscheidenden Phase. Nach seinem Eindruck freuen sich Mannschaft, Verein und Fans auf das Derby. "Wir sind komplett, die Elf hat trotz der Niederlage in Deckenpfronn ein gutes Spiel gezeigt. Natürlich haben Derbys ihre eigenen Gesetze und Althengstett eine gute Rückrunde gespielt, aber wir haben genügend Selbstvertrauen um zu sagen, dass wir unser Heimspiel gewinnen wollen."

"Topspiel ist nach meiner Einschätzung relativ, Gechingen steht oben und hat noch alle Chancen, um die Meisterschaft und Platz zwei mitzuspielen, für uns geht es dagegen um den Klassenerhalt", sagt Stefan Gerlach. Der Althengstetter Trainer bangt noch um den Einsatz von Anthony Nemetz, Tim Raffler und Alexander Freidinger. Die Lücke im Mittelfeld wird wohl Salvatore Fiscella ausfüllen. "Ein junger Spieler mit guten Anlagen", so Gerlach. "Das Derby ist immer etwas Besonderes, wer da in der Startelf steht, den muss man nicht noch extra motivieren", ist auch der derbyerprobte Routinier auf das Nachbarschaftsduell gespannt. VfB Effringen – SV Deckenpfronn. "Mir ist es egal, ob die Deckenpfronner Favorit sind. Wir haben nichts zu verschenken. Wir brauchen jeden Punkt, wenn wir nicht absteigen wollen", sagt Hermann Kaiser; Spielleiter des VfB Effringen. Verletzungsbedingt fehlen werden Philipp Eckert und Moritz Stangenberg, wieder im Kader ist Torhüter Julian Großmann, der zuletzt zweimal passen musste. Ob der bisherige Stammkeeper allerdings sofort seinen bisherigen Platz einnehmen wird, wollte Hermann Kaiser offen lassen. "Marco Bronnbauer hat ganz toll gehalten, es kann gut sein, dass er auch gegen Deckenpfronn spielt. Ein echter Effringer ist Michael Ste-ger, doch der ist Trainer beim SV Deckenpfronn. Als Jugendspieler hatte er seinen VfB im Kreis Calw verlassen, um beim anderen, dem großen VfB – den in Stuttgart – zu spielen. Später spielte er in Hildrizhausen und in Gätringen. Am Sonntag muss seine Freundschaft zu seinem Ex-Verein, bei dem sein Bruder Frank Steger spielt, zumindest für 90 Minuten ruhen. TSV Ehningen – 1. FC Altburg. Drei magere Punkte beträgt das Polster der Altburger gegenüber dem TSV Dagersheim oder deutlicher ausgedrückt, auf den Relegationsplatz. Dieses Polster könnte, wenn es schlecht läuft, am Sonntag bereits aufgebraucht sein. Beim Gastspiel in Ehningen sind die Altburger klarer Außenseiter, was nicht nur daran liegt, dass die Platzherren Tabellenvierter sind, sondern auch daran, dass es bei den Calwer Vorstädtern zurzeit mal wieder nicht wirklich gut läuft. Zuletzt hat es im Kellerduell mit dem VfB Effringen vor heimischer Kulisse nur zu einem 1:1 gereicht. Dieses Mal wären die Altburger mit einem solchen Ergebnis sicherlich zufrieden, doch dafür ist eine Leistungssteigerung der Alburger notwendig. TSV Schönaich – GSV Maichingen. Immer dran bleiben und darauf hoffen, dass sich der Spitzenreiter doch die eine oder andere Blöße gibt. Für den TSV Schönaich hat sich das Warten auf eine "kleine Krise" der Maichinger gelohnt. Am Sonntag haben die Schönaicher tatsächlich die Gelegenheit, zumindest vorläufig den Platz an der Sonne zu ergattern. Der TSV Schönaich ist die einzige Mannschaft der Liga, die seit der Winterpause noch ungeschlagen ist. Die Maichinger konnten im Kalenderjahr 2015 in sechs Spielen zehn Punkte ergattern. Das ist gewiss nicht schlecht – aber für einen Titelanwärter vielleicht doch nicht gut genug. VfL Herrenberg – SV Bondorf. In Herrenberg hatte man sich den Saisonverlauf schon etwas anders vorgestellt. Vorne mitspielen, das war das Ziel, doch als Tabellensiebter haben sich die Herrenberger inzwischen im Niemandsland der Tabelle verkrochen. Nicht viel besser geht es dem SV Bondorf, der nur einen Punkt besser da steht. TSV Hildrizhausen – TSV Waldenbuch. In Waldenbuch träumt der eine oder andere seit dem überraschenden 3:1 gegen den VfL Herrenberg wieder vom Klassenerhalt. Doch gesteigertes Selbstvertrauen hin oder her, bis zum Relegationsplatz sind es immer noch sechs Punkte oder zwei Siege. Der TSV Hildrizhausen hat in der gegenwärtigen Situation keinen Punkt zu verschenken.TSV Dagersheim – VfL Sindelfingen. Besondere Bedeutung hat dieses Nachbarschaftsduell hauptsächlich für den TSV Dagersheim, der den fünften Saisonerfolg anstrebt und damit einen Schritt in Richtung Klassenverbleib tun könnte. Die Sindelfinger, die momentan auf Platz acht liegen und bei denen nach Lage der Dinge nichts mehr anbrennen wird, können ohne Druck in die Begegnung gehen.