Die Planung für die Reaktivierung der Bahnstrecke Calw-Weil der Stadt-Renningen läuft auf Hochtouren. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Nächste Wochen entscheidend für Reaktivierung der Linie Calw-Weil der Stadt / Umfangreiche Untersuchungen

Von Bettina Bausch

Calw/Althengstett. 25 Jahre lang mussten sie warten. Doch jetzt scheint der lange gehegte Wunsch des Vereins Württembergische Schwarzwaldbahn Calw (WSB) zur Reaktivierung der Bahnstrecke Calw-Weil der Stadt kurz vor der Realisierung zu stehen. "So nahe waren wir unserem Ziel noch nie", freute sich Roland Esken vom WSB.

"Unser Ziel ist, 2017 fertig zu sein, damit wir noch genügend Zeit zur Abrechnung haben", unterstrich der vom Landkreis beauftragte Projektleiter, Kreiskämmerer Albrecht Reusch, bei der WSB-Jahreshauptversammlung. In der Tat drängt die Zeit, denn 2019 muss das Förderprogramm des Bundes abgerechnet sein. Reusch gab im Althengstetter Jugendhaus einen detaillierten Bericht über den derzeitigen Stand des Vorhabens. Der Kreiskämmerer zeigte sich überzeugt davon, dass das Projekt bald kommen werde. "Die nächsten Wochen sind die entscheidenden", hob er hervor. Der geplante Ausbau der Strecke ist nämlich inzwischen in die Kategorie C des Bundesprogramms nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgenommen worden.

Um an die 60-prozentige Förderung des Bundes und den 20-prozentigen Zuschuss des Landes heranzukommen, muss jedoch noch eine ganze Menge getan werden. Die Standardisierte Bewertung, die von 2800 Fahrgästen an Werktagen ausgeht, muss mit den Bundes- und Landesverkehrsministerien noch abgestimmt werden. Die Tunnelplanung und der Bau eines zweigleisigen Begegnungsabschnitts bei Ostelsheim werden weiter vertieft. Außerdem werden unter anderem noch Untersuchungen über die Notwendigkeit eines Planfeststellungsverfahrens, natur- und artenschutzrechtliche Belange sowie die Auswirkungen der Züge im Hinblick auf Lärmbelästigung untersucht. Weiterhin muss noch geklärt werden, ob die Strecke elektrifiziert oder mit dieselbetriebenen Fahrzeugen befahren werden soll.

Zudem sind eine ganze Reihe von Bau- maßnahmen entlang der Strecke zu realisieren. Diese reichen vom Umbau des Haltepunktes beim Calwer ZOB über den Neubau eines 200 Meter langen Tunnels bei der "Ostelsheimer Kurve" bis zur Sanierung der Haltestellen Heumaden, Althengstett und Ostelsheim. "Wir möchten die Strecke bis zum alten Bahnhof verlängern und den Haltepunkt Heumaden in Richtung Bundesstraße verlegen", hob Andreas Quentin von der Calwer Stadtverwaltung hervor. So könnten dann mehr Parkplätze an diesen Stellen entstehen.

"Wie wird sich der Ausbau der Strecke im Bereich Hirsau mit den bevorstehenden Arbeiten bei der Deponiesanierung am Tälesbach vertragen?", wollte ein WSB-Mitglied wissen. Die Arbeiten könnten seiner Meinung nach problemlos aufeinander abgestimmt werden, so Reusch.