Vom Hermann-Hesse-Museum, vor dem das Bild entstand, führte der Weg die Bürgermeister-Kollegen und ihre Partnerinnen durch die Calwer Innenstadt: In der vorderen Reihe stehen Siegfried Luz (ganz links), Fachbereichsleiter Andreas Quentin und Dietmar Greif (Mitte, von links). Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Altbürgermeister: Viermal im Jahr treffen sie sich / An Hesse-Museum und Stadtentwicklung interessiert

"Das ist ja eine richtig familiäre Atmosphäre", fiel Andreas Quentin im Saal Schütz des Hermann-Hesse-Museums auf. Dort zusammengekommen waren mehr als 30 ehemalige Bürgermeister aus dem Kreis Calw und deren Partnerinnen.

Calw. Quentin, der Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen und Verkehr der Stadtverwaltung Calw, übermittelte die Grüße des kurzfristig verhinderten Oberbürgermeisters und informierte die interessierte Runde über die Entwicklungen in der Kreisstadt, durch die er nach einer Kaffeerunde und Gang der Besucher durchs Museum noch führte.

Ehemaliger Schultes Neubulachs organisierte den Ausflug

Begrüßt hatte die Teilnehmer Siegfried Lutz aus Neubulach. Der ehemalige Schultes der Bergwerkstadt und einstige Kämmerer Calws organisiert den Senioren-Sprengel. Ein Kollege übernimmt meist – wie in diesem Fall das ehemalige Oberreichenbacher Ortsoberhaupt Dietmar Greif – die Organisation vor Ort.

Zunächst galt das Interesse dem 1813 von der Familie Zahn erbauten und durch Vererbung zum Haus Schütz gewordenen heutigen Hermann-Hesse-Museum am oberen Ende des Marktplatzes. 1982 übernahm es die Stadt und richtete 1990 die Präsentation mit vielen Original-Dokumenten, Fotos und von dem auch als Maler begabten Literaturnobelpreisträger gefertigten Gemälden ein. Als Kennerin machte Museumsführerin Erika Schneider auf manche Besonderheit in der Ausstellung und zum Werk Hesses aufmerksam.

Um Entwicklungen wie Tunnel, Baugebiete und Hermann-Hesse-Bahn drehten sich die Ausführungen von Andreas Quentin. So war zu hören, dass die unterirdische Straßenführung die Bischof-straße weitgehend von den 23 000 Fahrzeugen täglich entlasten würde. Bei den Gewerbeflächen stoße man zunehmend an Grenzen, hoffe auf das Gebiet "Lindenrain".

"OB Eggert ist jetzt sechs Jahre im Amt und hat noch nie in seinem Rathaus gesessen", erläuterte Quentin zu diesem Projekt. Aus 13 Millionen Euro erwarteter Kosten seien 18 geworden. Eines der Probleme sei gewesen, dass die stabilen Hartholz-Stützen auf Weichholz gelagert gewesen seien. Verbunden wird das Gebäude mit den beiden Nachbarhäusern, die jetzt der Stadt gehören.

"Die gute Teilnahme zeigt die Verbundenheit", freute sich Siegfried Luz. Vier angebotene Termine führten 2016 außer in die Kreisstadt nach Neubulach, Wildberg und zur Gartenschau nach Öhringen. Im nächsten Jahr werden das Gasometer in Pforzheim, die kleine Gartenschau in Bad Herrenalb, die Turmuhrenfabrik Perrot in Calw und der Mineralbrunnen in Bad Teinach-Zavelstein Ziele sein.

Der Altbürgermeister Bad Teinach-Zavelsteins, Werner Krauss, überreichte Luz namens der Kollegen ein Geschenk, als Dank für die von ihm geschaffene "Möglichkeit, sich nicht nur bei Beerdigungen zu treffen". Im Anschluss an den Rundgang durch die Innenstadt saßen die Teilnehmer noch in der Brühl-Turnhalle – heute bekanntlich Brauerei-Gaststätte – zusammen.