Unbekannte klauen Band-Ausrüstung und hinterlassen immensen Schaden. Polizei sucht Zeugen der skrupellosen Tat.
Calw - Weihnachten ist die Zeit des beschenkt Werdens. Bestohlen zu werden ist so ziemlich das unerfreulichste Gegenteil davon. Doch genau das ist im Jugendhaus passiert.
Ein digitales Mischpult, zwei E-Gitarren, ein Verstärker und ein Studiomikrofon: Gestohlen vergangenes Wochenende in der Zeit zwischen Freitagnacht und Sonntagabend. Unter Einsatz brachialer Gewalt. Verdeutlicht man sich, dass allein das Mischpult zwischen 3000 und 4000 Euro kostet, wird einem bewusst, welch Kloß derzeit in den Hälsen der Bestohlenen sitzen muss.
Skrupellos zugeschlagen
Ein Aufatmen wird für sie erst wieder möglich sein, wenn geklärt ist, wer die Tat begangen hat und was mit der Ausrüstung passiert ist. "Es ist der schwerste Einbruch, den wir seit vielen Jahren hatten", sagt Stadtjugendreferent Jochen Brendle. Er wirkt betroffen. Richtig krass finde er, wie der oder die Täter vorgegangen seien. Zimperlich, so viel kann man sagen, waren die Diebe jedenfalls nicht. Ein komplettes Fenster samt Holzrahmen aus seiner Verankerung in der Wand zu reißen – dazu gehört Einiges an roher Gewalt.
Mittlerweile war ein Handwerker vor Ort, um Maß für ein neues Fenster zu nehmen. Der Betrag werde sich im hohen dreistelligen Bereich bewegen, schätzt Brendle die Schadenssumme, die seine Einrichtung direkt betrifft. Die Bandzubehör war Privatbesitz. Ob man angesichts dieser Tatsache beim Stadtjugendreferat Erleichterung verspüre? Im Gegenteil. Brendle empfindet höchst solidarisch. Schließlich gehörte er selbst zehn Jahre lang als Gitarrist einer Band an. "Das sind Wünsche, die man sich da erfüllt. Oft spart man jahrelang." Der materielle Verlust, also, ist schlimm genug. Was mit dem Diebstahl an persönlichem Wert, an Erinnerungen, geraubt wurde, steht auf einem anderen Blatt.
Gleich mehrere Bands nutzen die Räume in der Kelleretage. "Wir sind in der Stadt einer der ganz wenigen Anbieter von Probenräumen", hebt Brendle die Bedeutung des Jugendhauses für die lokale Musikszene hervor. Vor allem junge Leute, die zusammen Musik machen, sind für ihr Fortkommen darauf angewiesen, dass es Räumlichkeiten, wie die des Jugendhauses gibt. Wer jede Woche sein Schlagzeug zur Probe chauffieren, auf- und wieder abbauen muss, der wird es mit Sicherheit nicht auf zehn Jahre, eher schon auf zehn Monate Band-Mitgliedschaft bringen.
Fest steht, dass von der Bahnhofstraße her freie Sicht auf den Tathergang bestanden hat. Zeugen melden sich beim Polizeirevier Calw unter Telefon 07051/161 0.