Vier Chöre des Liederkranzes Concordia gestalteten die dritte Klangrede in der Stadtkirche. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Gleich vier Chöre treten auf

Von Jeanette Tröger

Calw. "Viel Klang und wenig Rede" versprach Pfarrer Dieter Raschko den Besuchern der Klangrede zum dritten Advent in der Stadtkirche. Und sie erlebten in der Tat nicht nur viel Klang, sondern auch vielstimmigen, vielfältigen und vielseitigen Klang, haben sich doch gleich vier Chöre der Liedervereinigung Concordia Calw zum Entrée des Abends im Chorraum der Stadtkirche versammelt.

Mit "Machet die Tore weit" taten sie vielstimmig das erwartungsfrohe Motto des Abends und der ganzen Adventszeit kund. Werner Gann und dem Konzertchor der Mädchenchöre, ARTEvocale oblag es, mit Weihnachtsliedern in deutscher Sprache diese Botschaft zu vertiefen und klanglich erlebbar zu machen. Die fein modulierenden Stimmen der jungen Sängerinnen taten hell und klar dazu ein Übriges. Titel wie "Maria durch ein‘ Dornwald ging" oder "Freu dich, Erd‘ und Sternenzelt" ließen manchen Besucher zumindest innerlich mitsummen.

Ganz anders dann CalvVoci, das ausgezeichnete Männer-Gesangsensemble unter Leitung von Hans-Jörg Kalmbach mit der Motette "Praeparate corda nestra" in lateinischer Sprache. Fast meditative Klänge füllten das Kirchenschiff, auch bei den folgenden drei Madrigalen. Die drei Solisten des "Ave Maria" von Franz Biebl, dem letzten Stück des Männerensembles, waren anschließend eine kraftvolle Unterstützung des Publikums beim gemeinsamen "Macht hoch die Tür".

Internationale Weihnachtsweisen boten die acht Frauen von reVocali. Michaela Brandl und ihre Mitsängerinnen hatten mit "Bajuschki, Baju" ein traditionelles russisches Lied mitgebracht. "Sunny light of Bethlehem" und "Stille Nacht" in fünf Sprachen zeigten, dass Weihnachten auf der ganzen Welt gefeiert wird. Bei diesem Ensemble beeindruckte der Sopran als Vermittler der frohen Botschaft.

Haben die drei Ensembles bisher a capella gesungen, so wurde der vierte Chor, die Swing Singers, von ihrem Leiter Jacek Kacprzak am Piano und von einem Bass-Gitarristen begleitet. "Open Arms" von der Gruppe Journey war ein ganz weltlicher Einstieg in das letzte Viertel des Klangreden-Programms und gab gleichzeitig die Überleitung zur Rede von Pfarrer Raschko. Er verglich die unglückliche Liebe und das Warten auf Rückkehr der Geliebten, die in dem Lied beschrieben werden, mit dem Thema "Warten" im Advent. "Hier warte ich als Christ darauf, dass Gott als Mensch in den Schlamassel der Welt kommt", so der Pfarrer. Und: "Es ist so eine Hammer Sache, dass die Christenheit den Advent als Vorbereitung vor das Weihnachtsfest gestellt hat."

Die schönsten Lieder dieser Vorbereitungszeit hörten sich an wie Liebeslieder. Als Beispiel nannte Raschko "Tochter Zion". Mit dem Gedicht "Eigentlich, eigentlich hab ich keine Zeit…." gab er dem Publikum den Impuls mit, Zeit zu haben für das Wichtigste, nämlich Gott mit offenen Armen zu empfangen. Die Swing Singers ließen es anschließend schneien mit "Let it snow" und boten ein ungewohntes "Silent Night" mit einer Melodie von Kirby Shaw.

Die Spenden des Abends gehen zur Hälfte an die Arbeitsgruppe Asyl, in der Ehrenamtliche neu ankommende Flüchtlinge und Asylanten unterstützen, gab Christa Erath, Vorsitzende des Liederkranzes, bekannt. Mit dem gemeinsam "O du Fröhliche" endete vielstimmig ein abwechslungsreiches, genuss- und klangvolles, wunderbares und bewegendes Adventssonntagskonzert.