Die Aurelius Sängerknaben machten die Stadtkirche zu einem Ort der freudigen Erwartung des Christfests. Foto: Tröger

Besucher erleben vom ersten Ton an besonderes Weihnachtsgeschenk. Publikum stimmt gerne mit ein.

Calw - Ein Besuchermagnet sind die Aurelius Sängerknaben mit ihrem Weihnachtskonzert in der Stadtkirche. Schon eine Stunde vor Beginn standen die Besucher Schlange bis zur Treppe, die vom Marktplatz hoch zur Kirche führt.

Es ist einfach ein Genuss, diesen ausgezeichneten, im In- und Ausland viel gefragten Klangkörper zu hören, ja, zu erleben. Den Knaben und jungen Männern des Konzertchores in ihren schmucken festlichen Anzügen mit weinroter Fliege und dem legerer in dunkelblaue Nickipullis gewandeten Nachwuchschor gelang es vom ersten Ton an, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und die Stadtkirche mit ihrem einfach wunderschönen Gesang zu einem Ort der freudigen Erwartung des Christfests zu machen.

Glockenhelle, engelsgleiche Soprane des Nachwuchschores glänzten als Solisten beim lateinischen "Magnificat". Der künstlerische Leiter der Sängerknaben, Bernhard Kugler, hat deutschsprachige und internationale Weihnachtslieder wie "Es kommt ein Schiff geladen" und "Corramos" aus Venezuela für die Chöre arrangiert, die sich mit Chorälen sowie klassischen Stücken und "Sandmann und Abendsegen" aus der Oper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck abwechselten.

"Hier sind Leute, die gerne gute Musik hören und solche, die gerne gute Musik machen. Wir sitzen hier zusammen fast wie daheim", hatte Pfarrer Raschko zu Beginn festgestellt.

Angesteckt von den mal kraftvollen raumgreifenden, mal zart-schwebenden und fein modulierenden Stimmen der Chöre sang denn auch das Publikum freudig und vielzählig die Lieder mit. "Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie diszipliniert die jungen Sänger agieren, und absolut begeistert mich, welch großes Repertoire schon die Jüngsten sicher und ohne Noten präsentieren können", zeigte sich eine Besucherin des Konzerts beeindruckt.

Anbetung und Lobpreisung, in lateinischer Sprache geschliffen artikuliert, erklangen vom Konzertchor mit "Adoremus" von Dimitrij Bortnjanski und dem "Ave Maria" von Nicolas-Jaques Lemmens. Ganz besonders anrührend und zu Herzen gehend interpretierten Jochen Seyfried und Kai Bessler ihren Solopart beim russischen "Bajuschki baju". Bernhard Kugler und seinen Sängern waren beim abschließenden lang anhaltenden Applaus die Freude und der Stolz über eine weitere großartige Darbietung der beiden Chöre anzusehen. "Für mich ist dieses Konzert der absolute musikalische Höhepunkt der Vorweihnachtszeit in Calw!", schwärmte ein Besucher und sprach damit auch die Empfindungen der vielen Eltern und Verwandten der jungen Choristen im Publikum aus.