Bei der Scheckübergabe (von links): Wolfgang Borkenstein, Thomas Schlag, Jochen Brendle und Adrian Hettwer. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Adventskalenderaktion: Lions Club Hirsau schüttet für Jugendarbeit im Kreis 5000 Euro aus

Calw. Die Jugendarbeit im Landkreis bekommt zusätzliche Unterstützung. Ein Betrag von 5000 Euro steht auf dem Scheck, den Präsident Thomas Schlag und sein Vize Adrian Hettwer an Kreisjugendpfleger Wolfgang Borkenstein und Jochen Brendle, Leiter des Stadtjugendreferats Calw, übergaben.

Ermäßigter Preis

Das Geld wird dreigeteilt. Mit jeweils 500 Euro werden die Kinderspielstädte Mini Calw, Daxburg (Nagold) und Schömsala (Schömberg) unterstützt. Dadurch soll es Kindern aus sozial schwachen Familien ermöglich werden, zu einem ermäßigten Preis teilzunehmen. In Mini Calw wird die Gebühr beispielsweise von 70 auf 40 Euro gesenkt.

In die offene Jugendarbeit gehen 2000 Euro. Damit wird der Eintritt zu Veranstaltungen im Jugendhaus verbilligt oder es wird ein Ausflug, etwa in einen Klettergarten, unterstützt. Wer die Hilfe bekommt, muss allerdings auch etwas dafür tun, wie Brendle betont. Das kann ein Putzdienst sein oder die Mitarbeit bei Veranstaltungen.

Erstaunliche Zahlen

Weitere 1500 Euro gehen an die Lernpaten. Das sind Ehrenamtliche, die Schüler ab Klasse 7 begleiten, wenn sie Lernschwierigkeiten haben. Darüber hinaus begleiten diese Helfer, derzeit rund 50 an der Zahl, die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf.

Borkenstein nennt erstaunliche Zahlen. In den elf Jahren, seit es diese Einrichtung im Landkreis gibt, wurden 200 Schüler zu einem Abschluss geführt. Die Erfolgsquote beziffert der Kreisjugendpfleger mit 99 Prozent!

Alles, was die ehrenamtlichen Lernbegleiter für ihre Arbeit bislang bekommen, ist ein Mal im Jahr ein Abendessen. Mit der Spende des Lions Clubs sollen ihnen nun wenigstens die Fahrtkosten erstattet werden.

"Wir wollen damit auch den politisch Verantwortlichen ein Zeichen geben", betont Schlag. Sprich: Die Spende soll dazu beitragen, dass auch der Kreis in dem Bereich mehr tut.

Das ist schon wegen der demografischen Entwicklung notwendig. "Uns darf keiner verloren gehen", sagt Hettwer. "Denn sonst", so Borkenstein, "haben wir irgendwann keine Handwerker mehr." Zudem haben, so Schlag, Jugendliche, die Schule und Lehre abschließen, ein geringeres Risiko auf die schiefe Bahn zu geraten. Der Bedarf an Lernbegleitern steigt. Zwischenzeitlich häufen sich die Meldungen aus den Schulen, die Lernpaten schon für die Klassen fünf und sechs für notwendig halten.

Der Lions Club hat seinen "Helfenden Adventskalender" 2016 mit Unterstützung des Schwarzwälder Boten zum zweiten Mal verkauft. Im Jahr zuvor wurden mit dem Geld junge Flüchtlinge unterstützt. Schlag und Hettwer denken daran, den Kalenderverkauf auf Nagold auszudehnen. Dadurch soll die Auflage von derzeit 2200 erhöht werden. Und die Preise – die insgesamt 41 Gewinne hatten 2016 einen Wert von rund 4000 Euro – sollen noch attraktiver werden.