Auch Geschicklichkeit ist bei der E-Rallye der ENCW oft gefragt. Foto: Bösel

Anmeldungsphase für Fahrt der ENCW läuft. Geschäftsführung sieht hohen Bedarf.

Calw - Die Strecke der E-Rallye des Stromversorgers ENCW ist mit 145 Kilometern so lang wie nie. Ab sofort können sich Interessierte mit Elektroautos für die Rallye am 16. Juni 2018 anmelden.

Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass das eigene Elektroauto mindestens die Distanz der Rallye ohne Zwischenladung schafft. Interessierte ohne Elektrofahrzeug haben die Chance, von der ENCW eines geliehen zu bekommen. Die Strecke führt von Ludwigsburg über Sindelfingen und Herrenberg nach Bad Teinach. Zu gewinnen gibt es neben Pokalen für die ersten drei Plätze bis 3000 Kilowattstunden gratis Strom. Die Strecke muss innerhalb einer gewissen Zeit gefahren und verschiedene Wertungsprüfungen bewältigt werden, bei denen fahrerisches Können und Wissen rund um E-Mobilität gefordert sind. Die Teilnehmerzahl im kommenden Jahr ist auf 25 Teams begrenzt.

Mit dem Auftrag der Regie ausgestattet

ENCW-Geschäftsführer Dominic Graef erklärt das Ziel der Rallye, deren erste Auflage im Jahr 2012 noch die bundesweit erste für Elektroautos war: "Wir wollen den Menschen die E-Mobilität nahebringen, indem wir sie erlebbar machen". Dabei vergleicht er die Gestaltung der "E-Mobilität der Zukunft" mit einem Drehbuch: "Und für den Nordschwarzwald sehen wir uns mit dem Auftrag der Regie ausgestattet." So habe man mit dem Projekt "schwarzwald energy" bereits eine Versorgung mit ausschließlich regenerativer Energie ermöglicht. Zudem stellt die ENCW eigene Ladesäulen her, von denen bis Ende kommenden Jahres 85 Stück im Nordschwarzwald stehen sollen, wie Ricarda Becker bestätigt, Managerin der "Geschäftsentwicklung Elektromobilität".

Auch Autohäuser habe das Unternehmen bereits vor vielen Jahren kontaktiert, um eine breite Produktpalette zu bieten: Seit 2011 gibt es Elektrofahrzeuge verschiedener Modelle im Fuhrpark der ENCW. Jeder interessierte Kunde ist dazu eingeladen, sich eines davon für eine Probefahrt kostenlos auszuleihen. Im August hat das Unternehmen das "e-Carsharing" ins Leben gerufen, das laut Becker auf eine große Resonanz stößt. Die zahlreichen Buchungsanfragen, die ebenso wie die Bezahlung auch per App möglich sind, kämen dabei von einem breiten Spektrum an Kunden der verschiedensten Altersklassen, so Becker. In der nächsten Woche soll die ENCW ihr drittes Fahrzeug für "e-Carsharing" bekommen, bis Mitte 2018 seien 25 Elektroautos geplant.

In Zukunft soll jede Gemeinde im Landkreis Calw kostenlos ein Elektrofahrzeug erhalten; lediglich für die Infrastruktur samt Ladestation müssten die Kommunen selbst aufkommen, erklärt Becker.

Gerade im ländlichen Raum sieht Graef einen hohen Bedarf an E-Mobilität. "Das ist eine Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr, wir wollen die Lebensqualität im ländlichen Raum erhöhen", so Graef. Daher will das Unternehmen Mobilität und Dienstleistungen "bündeln": In Arbeit sei etwa ein Angebot, bei dem Kunden ein Elektrofahrzeug mieten könnten, bei dem sich die ENCW auch um das "Management" kümmere – zum Beispiel um die Versicherung.

Graef betont, dass sich die ENCW zwar als eine Art regionaler Regisseur in der "Revolution der Mobilität" sehe – ihr sei dabei aber besonders wichtig, die Kunden als Akteure in diesem "Drehbuch" miteinzubeziehen. So sei die E-Rallye vor allem interessant für den gegenseitigen Austausch, erklärt Becker. Man könne von den Kunden erfahren, was innerhalb der Umstellung gut und was ausbaufähig sei. Außerdem sollten Passanten und Bürger darauf aufmerksam werden und Informationen angeboten bekommen.

"Einzigartig" ist die E-Rallye laut Graef immer noch, weil es nicht um Schnelligkeit geht. "Und wir wollen beweisen, dass es keine kleine Minderheit mehr ist, die auf E-Mobilität umgestiegen ist", so Becker.

Weitere Informationen: Anmeldung bei Projektleiterin Ricarda Becker per E-Mail an r.becker@encw.de oder über die Homepage www.emobility-modellregion.de