Peter Böltz leitet seit 1. Oktober die Bezirksstelle Calw des Diakonieverbands Nördlicher Schwarzwald. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Peter Böltz leitet Calwer Bezirksstelle / Immer mehr Aufgaben zu bewältigen / Neue Struktur

Die Aufgaben des Diakonieverbands Nördlicher Schwarzwald nehmen zu. Und danach richtet sich auch die neue Organisationsstruktur aus.

Calw. So wird Peter Böltz, neuer Leiter der Bezirksstelle Calw, zugleich die Abteilung Beratung und Familie leiten. "Wir sind in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen und betreuen immer mehr Aufgabenfelder", erläutert Verbandsgeschäftsführer Bernd Schlanderer.

Gerade die Vielfalt der diakonischen Arbeit hat Böltz gereizt, sich für die Stelle zu bewerben. Beraten werden Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Da kann es um Familien- und Ehekrisen, um Verschuldung oder um Konflikte gehen, die durch eine Schwangerschaft entstanden sind. Hinzu kommen, so der 36-jährige Neubulacher, die kirchlichen Grunddienste. Dazu zählt er in Calw unter anderem den Diakonieladen, das Café Zack, die Trauergruppe, Heumaden aktiv und den Austausch mit den Diakonie-Beauftragten in den Kirchengemeinderäten.

Dies alles sei, so Böltz im Gespräch mit unserer Zeitung, nur durch die gute Verzahnung zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen möglich. Denn: "An sich geht es um alles, was uns im Alltag begegnet." Dabei ist für den Sozialarbeiter und Soziadiakon vor allem die Armut ein großes Thema. Und, oft damit verbunden, die Einsamkeit.

Mit Wellness-Bereich des Lebens nichts zu tun

"Wir haben es hier nicht mit dem Wellness-Bereich des Lebens zu tun", ergänzt Schlanderer. Menschen, die bei der Diakonie Hilfe suchen, "haben etwas in ihrem Leben, wo sie nicht weiter kommen", so der Geschäftsführer.

Das werde von Betroffenen oft als stigmatisierend empfunden. Vor allem die Altersarmut werde zunehmend zum Problem. Oder Menschen, die obwohl sie Arbeit haben, keine Familie ernähren können.

Das Angebot der Diakonie ist niederschwellig, betonen Schlanderer und Böltz: "Jeder kann zu uns kommen." Denn Lebenskrisen müssen, etwa wenn man an Probleme in der Familie oder Ehe denkt, nicht unbedingt etwas mit Armut zu tun haben. Es werden offene Sprechstunden angeboten und Bedürftige bekommen schnell einen Termin.

Böltz, der an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg studiert hat, war nach seinem Abschluss im Mehrgenerationenhaus in Haiterbach tätig. Zuletzt war er Haus- und Bereichsleiter bei der Stiftung Jugendhilfe Aktiv in Egenhausen. Böltz, der nach Realschule und Zimmerer-Lehre über den zweiten Bildungsweg den Weg ins Studium gefunden hat, ist verheiratet und hat zwei Kinder.