LeichtathletikHalbmarathon-Titel für Edmund Schlenker und Horst Liebing
(gkr). Das kleine Langstreckenteam aus dem Kreis Calw wäre mit den Goldmedaillen von Horst Liebing und Edmund Schlenker sowie Bronze für Wolfgang Nehring aus der Breisgaumetropole zurückgekehrt, sofern der Veranstalter der deutschen Halbmarathonmeisterschaften nicht an diesen Plaketten gespart hätte.
1033 Marathon- und 6990 Halbmarathonläufer erreichten bei vorsommerlichen Temperaturen das Ziel am Freiburger Messegelände. Auf der halben Distanz waren erstmals die deutschen Meisterschaften in einen großen Stadtlauf eingebunden. Für die meisten der 710 Meisterschaftsläufer gab es dadurch Probleme. Erst um 11 Uhr erfolgte der Start der ersten Welle bei großer Enge. Etwa eine Stunde später machten sich die letzten Sportler auf den Weg durch Freiburg.
Da die erste Hälfte deutliche Anstiege aufwies, konnte Edmund Schlenker (VfL Ostelsheim) seine Geschwindigkeit in zweiten Teil erheblich steigern. In Anbetracht der nicht einfachen Strecke mit langen Pflasterpassagen waren seine 1:27:42 Std. eine herausragende Zeit. Der Vorsprung auf den Zweiten der Klasse M70 betrug unglaubliche 14:35 Minuten. Teamkollege Wolfgang Nehring konnte seinen Titel aus dem Vorjahr zwar nicht verteidigen, lief aber als Dritter der M65 mit 1:25:23 Std. eine beachtenswerte Zeit.
Bei seinem ersten DM-Halbmarathonstart gewann Horst Liebing (LT Altburg) in seiner neuen Altersklasse M80 auf Anhieb den Titel mit 9:31 Minuten Vorsprung . Seine 1:48:42 Std. bedeuteten persönliche Bestzeit. Der deutsche Rekord von Dr. Heinrich Gutbier aus dem Jahre 2003 mit 1:47:39 Std. ist nun ein realistisches Ziel für den ältesten aktiven Leichtathleten des Kreises Calw.
Konnten die Ostelsheimer Senioren dieses Mal kein Team stellen, waren die Oberkollbacher Frauen wenigstens ersatzgeschwächt auf Platz 32 zu finden. Regina Vielmeier, vor drei Jahren noch Bronzemedaillengewinnerin, musste sich trotz guten 1:33:21 Std. mit Rang 8 in der bärenstarken Klasse W50 zufrieden geben. Carmen Keppler lief als 12. W35 als eine von wenigen Ausnahmen persönliche Bestzeit mit 1:31:16. Sabine Behnke komplettierte die Mannschaft mit 2:04:34. Schnellste Dame aus dem Kreis war Andrea Pascher (LG Nagoldtal), die mit 1:29:33 erstmals unter 1:30 blieb und als 79. von 239 Frauen überzeugte. Eva Bubser (SV Rotfelden) lag nach 1:40:42 in der W40 auf Platz 21.
Schnellster Mann war Daniel Kopp (TSV Calw), der nach 1:18:25 als 19. M35 das Ziel erreichte. Domenik Behnke (SV Oberkollbach) erzielte 1:23:20, sein Mannschaftskamerad Reinhard Krießler benötigte als 70. M50 1:41:38. Christian Grube (TSV Calw) belegte mit 2:18:38 in der M35 Platz 44.
Außerhalb der Meisterschaftswertung liefen vom SV Rotfelden Steffen Bubser (1:27:29) und Uwe Traub (1:37:14), vom SV Oberkollbach Markus Götz (1:37:38) und Stefan Mangold (1:56:21) und von der LG Calw Ali-Kemal Siner (1:40:49). Einziger Marathonläufer war Clausi Cavadini (3:34:40, TSV Calw).
Herrschte an der Strecke durch unzählige Bands und begeisterte Zuschauer bei Kaiserwetter beste Stimmung, ging die deutsche Meisterschaft im Massentrubel doch regelrecht unter. In einem separaten Raum wurden den ersten drei jeder Altersklasse emotionslos Urkunden in die Hand gedrückt. Speziell Horst Liebing hätte es verdient gehabt, bei seinem ersten nationalen Triumpf mit einer Medaille gewürdigt zu werden.
