Räumten beim achten Regionalentscheid des SWR4 Chorduells richtig ab: die CalvVoci aus Calw. Foto: Steffen Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

CalvVoci aus der Hesse-Stadt siegen beim achten Regionalentscheid des SWR4 Chorduells in Albstadt

Von Karina Eyrich

Albstadt-Tailfingen. "Das ist der Vorentscheid, der uns durch unser ganzes Leben begleitet", so eröffnete Michael Branik, Moderator von SWR4, den letzten Regionalentscheid im SWR4 Chorduell 2013 im Thalia-Theater in Tailfingen (Zollernalbkreis).

Für den Chor CalvVoci" aus Calw war es ein entscheidender Abend, denn er ist als Sieger aus der achten Ausscheidung hervorgegangen und tritt am 12. Mai auf der Landesgartenschau in Sigmaringen im Halbfinale an. Im Halbfinale am 5. Mai in Horb sind die Zweitplatzierten "Wild Voices" zu hören.

Mit zwei deutschen Klassikern punkteten die gut besetzten und stimmlich starken CalvVoci mit ihrem sportlich agierenden Dirigenten Philipp Klahm und exzellenter Artikulation: "Küssen verboten", das Branik zum Kommentar hinriss: "Der Knutschfleck hat gesessen", und "Männer", dem "einzig wahren" Stück für einen Chor mit 16 echten Kerlen.

In Albstadt kein Unbekannter ist der Chorleiter der "Friends" aus Ofterdingen, Anton Roggenstein, der an den Wurzeln des Gospel geforscht hat, was diese Musik ausmacht, und genau das nach Deutschland mitgebracht hat. Das wurde schon beim ersten Stück "Lord, I Know, I’ve Been Changed" deutlich – fast wie geschaffen, um Punkte nach allen Kriterien der Jury zu holen: Artikulation, Dynamik, Ausgewogenheit und Performance. Dass sie Spaß – das letzte Kriterium – an der Musik haben, war dabei nicht zu übersehen, auch beim zweiten Stück "What A Feeling".

Ihrem Sprecher Jens Dirlewanger haben "Sixpack 100% a capella" aus Altensteig ihren ersten Song gewidmet: "Dreitagebart" trugen die fünf Schnittchen in weißen Anzügen und Lackschuhen vor, ließen Witz walten und spielten den originellen Text gleich nach. Kontrastprogramm: der zweite Song "Angels", bei dem sie einem stattlicheren Chor in puncto Stimmvolumen in nichts nachstanden.

Richtig Spaß machten die "Wild Voices" aus Eutingen-Weitingen: Um sie zu verstehen, musste man keinen Schwäbisch-Kurs belegt haben, wie Branik vermutete. Aber geholfen hätte es. "I schwätz’ Schwäbisch" taugt in ihrer polyphonen A-Cappella-Version zum Gassenhauer. Beim zweiten Lied "Aber bitte mit Sahne" war auch das Publikum nicht mehr zu bremsen: Zugaberufe ertönten, Sprechchöre bildeten sich.

Bei so vielen Männerchören setzte der Chor "Wir für Euch" aus Sigmaringen weibliche Akzente in Weiß und Pink und sang passend dazu "It’s Raining Men", flott, dynamisch, gut gelaunt. "What A Feeling" mochte da mancher im Publikum denken. Passte: Denn auch die Sigmaringer hatten sich den Hit von Irene Cara als zweiten Song ausgesucht und liefen dabei zur Hochform auf.