Besorgte Blicke sind derzeit nicht nur bei Vorstandsmitglied Götz Mücke auszumachen: Beim VfL Nagold läuft zurzeit einiges so gar nicht nach Wunsch. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

VerbandsligaVfL Nagold muss sich in den kommenden Wochen deutlich steigern

Von Albert M. Kraushaar

Die Null steht noch beim Fußball-Verbandsligisten VfL Nagold. Zwar seit dem Tor von Federico Decortes beim Gastspiel im oberschwäbischen Berg nicht mehr in der Torschützenliste, dafür in der Tabelle.

Von Platz 13 über 15 direkt an das Tabellenende, nach drei Spielen ist der VfL Nagold in seinem zweiten Verbandsligajahr als einzige Mannschaft noch ohne Punkte.

Die Konkurrenz nennt so etwas Schlusslicht und wird seine Spielweise in den kommenden Wochen darauf abstimmen. Trainer Karl-Heinz Schüler vom TSV Essingen hat es schon durchklingen lassen. "Wenn du mitspielen willst, darfst du in Nagold nicht verlieren." Wertschätzung hört sich anders an.

Den Mitbewerbern ist nicht verborgen geblieben, dass die Mannschaft von Trainer Sven Hayer im Gegensatz zum Aufstiegsjahr als man die Punkte mit viel Pech liegen ließ, diesmal in den Spielen beim VfB Neckarrems, TSV Essingen und TSV Berg kaum etwas zu bestellen hatte.

Natürlich wird die Aussagekraft von Vorbereitungsspielen gerne in Frage gestellt. Wer jedoch genau hingesehen hat, musste feststellen, dass sich das, was die Zuschauer im Festspiel in Oberkollwangen gegen den CfR Pforzheim, in Fellbach oder im Pokal gegen die TSG Balingen zu sehen bekamen, nahtlos fortsetzte.

Die Abwehr hat ohne den zurzeit verletzten Markus Link nicht mehr die Souveränität, das Mittelfeld bekommt keinen Zugriff auf das Spiel, die Offensive benötigt zu viele Chancen für einen Treffer. An dieser Analyse kam auch Markus Link nicht vorbei. Einziger Trost (wie schon gegen den TSV Essingen), zumindest in den ersten 45 Minuten war beim Gastspiel in Berg für den Co-Trainer erkennbar, dass der VfL mithalten kann.

Das berühmte "Was wäre wenn", wenn Julian Sieber von Elfmeterpunkt aus getroffen oder eine der Konterchancen zum 1:1-Ausgleich verwertet worden wäre, ist müßig. Markus Link musste feststellen, dass der TSV Berg seine Qualitäten in der Offensive hat – und die hat am Ende auch das Spiel entschieden.

Jetzt ist der Fehlstart, den VfL-Trainer Sven Hayer (er war urlaubsbedingt in Berg nicht dabei) befürchtet hatte, perfekt, und der Druck vor dem Heimspiel gegen den FC Albstadt ist nicht eben kleiner geworden. Noch eine Niederlage kann sich der VfL Nagold kaum leisten, denn eine Woche darauf geht es zum Tabellenführer nach Bissingen.

Dass zuletzt mit Marcel Tieck, Marcel Schuon, Max Lampl und Micael Marques gleich vier Spieler aus der ersten Garde gefehlt haben, hat die Aufgabe von Markus Link beim TSV Berg sicherlich nicht einfacher gemacht.

Den aktuellen Tabellenstand und mögliche schlechte Vorahnung aus den Köpfen bekommen, ist für ihn als Hayer-Vertreter bei der Trainingsarbeit unter der Woche oberstes Gebot. Jetzt gilt: Am Samstag fängt für den VfL Nagold im Spiel gegen den Vorletzten FC 07 Albstadt die Saison an. Da muss gewonnen werden, dann spielt alles andere keine Rolle mehr.