Monika Volaric setzt sich mit Leib und Seele für an Demenz erkrankte Menschen ein. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Monika Volaric hält rasche Veränderungen für erforderlich

Calw-Wimberg. Sie pflegt eine wertschätzende Führungs- sowie Zusammenarbeitskultur und ist in Sachen Pflege stets am Puls der Zeit: Die gelernte Krankenschwester und heutige Hausdirektorin Monika Volaric der Pflegeeinrichtung der Evangelischen Heimstiftung "Haus auf dem Wimberg" hält in Sachen Demenz und Pflege gesellschaftliche Veränderungen für dringend notwendig.

Menschen werden älter

"Die Menschen werden immer älter und die Demenzerkrankungen nehmen rasant zu", unterstreicht Volaric im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Pflegeexpertin möchte dies nicht tatenlos hinnehmen. Seit Jahren setzt sie sich für die Verbesserung der Lebensqualität demenzerkrankter Menschen und ihrer Angehörigen ein. "Die Politik und unsere Gesellschaft verdrängen das Thema. Auf diesem Gebiet müsste viel mehr getan werden. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen", sagt Volaric.

Ihre besondere Ausbildung auf diesem Gebiet haben im Haus auf dem Wimberg zur mittlerweile bekannten Interessengemeinschaft "Mitten im Leben"“ geführt. Diese Gruppierung möchte das Thema Demenz aus der Stigmati- sierung holen, Ängste abbauen und Handlungskompetenzen vermitteln. "Es muss unbedingt ein gesellschaftliches Umdenken ›vom Ich zum Wir‹ stattfinden", sagt Volaric.

Einiges geplant

Die Aktionsgruppe plant derzeit verschiedene Veranstaltungen zum Schwerpunkt Demenz. So wird im Oktober das Theaterstück "Du bist meine Mutter" aufgeführt. Außerdem sind weitere Entlastungsangebote für pflegende Angehörige vorgesehen. Im kommenden Jahr sollen Schulungen von Freiwilligen dazu führen, dass häuslich pflegende Angehörige ihre Aufgaben besser bewältigen können, zumal ihnen dann auch regelmäßige Austauschtreffen angeboten werden.

"Wir haben es über Generationen verlernt, für andere Sorge zu tragen, aber wir müssen wieder darauf zurückkommen. Denn das Geld wird nicht ausreichen, um eine Antwort auf die zunehmende Lebenserwartung, die Geburtenrückgänge und die hohe Zunahme von Menschen mit Demenz zu finden", warnt Volaric. Ihr ist äußerst wichtig, dass ihre Pflegeeinrichtung gut mit dem hiesigen sozialen Umfeld vernetzt ist. Unter ihrer Ägide ist das Haus auf dem Wimberg mittlerweile zum Treffpunkt für alle Generationen geworden. Hier treffen sich Krabbelgruppen, Schulklassen, Handwerker und Ehrenamtliche regelmäßig mit den Senioren.