Im Rahmen des Reisefestes verabschiedete Arno Ayasse (links) den langjährigen Reisebegleiter Günter Kübler. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschied: Reiseleiter Günther Kübler hört bei Rexer auf / Eine große Stütze in schwieriger Zeit

Von wegen, sag zum Abschied leise Servus. Günter Kübler hat mit seiner Klarinette beim Rexer-Reisefest (wir berichteten) ein letztes Intermezzo abgeliefert. "Kübi", wie er genannt wird, geht als Reisebegleiter von Bord.

Von Steffi Stocker

Calw. Er geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Ruhestand. Und das sollte nicht unbemerkt bleiben, wie Arno Ayasse, der Geschäftsführer des Busreiseunternehmens Rexer, bekundete. "Günther Kübler war seit 1995 ein treuer Mitarbeiter und eine große Stütze in schwieriger Zeit", betonte er.

Vertrautes Verhältnisvon Anfang an

Er erinnerte an die Anfänge, als seine Mutter Elsbeth Ayasse gesundheitlich sehr angeschlagen war. Nicht nur der Geschäftsführer übernahm damals von heute auf morgen Verantwortung. Seinerzeit wechselte auch der "Banker" Günter Kübler auf das Werben der Seniorchefin in die Tourismusbranche.

"Dennoch herrschte zwischen uns gleich ein vertrautes Verhältnis. Ich habe ihn bereits als Junge gekannt, und der Umgang mit Menschen ist ihm angeboren", erzählte Ayasse. Schmunzelnd erinnerten sich die beiden Männer an den Start Küblers bei der Vermietung von Omnibussen.

"Damals war ich nur drei Mal im Jahr als Reisebegleiter mit von der Partie", berichtete Kübler. Doch das sollte sich bald ändern. Er habe viel von der Welt gesehen, resümierte der scheidende Reiseleiter im Rückblick. Norwegen, Italien und Frankreich, vor allem zur Lavendelblüte in der Süd-Provence, entwickelten sich dabei zu seinen Lieblingszielen. "Hinsichtlich der Fahrt in die Provence erntete ich anfangs Skepsis, aber der Bus war 20 Jahre lang voll", stellte er fest.

Bei einer Reise in das Baltikum mit Ziel St. Petersburg hat er erlebt, was Wegezoll bedeutet. "Drei Stunden lang wurden wir an der Grenze festgehalten, ehe wir mit der Zahlung von 300 Euro und einem Kasten Bier weiterfahren durften", fasste Kübler zusammen.

Die wichtigsten Gepäckstücke von Günter Kübler waren Akkordeon und Klarinette, auch bei der letzten Reise vor rund drei Wochen nach Osttirol. Musik hat von jeher sein Leben bestimmt. Und so war es nicht verwunderlich, dass er vor elf Jahren die so genannte "Besenkapelle" gründete, die etliche Fahrten begleitet hat.

"Er hat die Entwicklung und Expansion des Betriebs begleitet und mit seinem Wissen als Banker maßgeblich zum Gelingen beigetragen", betonte Ayasse. Kübler sei ein Fels in der Brandung gewesen, mit dem er sich blind verstanden habe. "Unsere Verbindung bleibt bestehen", untermauerte er zum Abschied.