Feuerwehr im Kreis Calw weist auf die Wichtigkeit von Rauchmeldern in Wohnungen hin / Pflicht gilt ab Januar
Von Sebastian Bernklau
Kreis Calw. Sie dürften auch im Kreis Calw schon so manches Leben gerettet und so manchen Großbrand frühzeitig verhindert haben: die Rauchmelder. Deshalb stößt die in Baden-Württemberg ab dem kommenden Jahr geltende Rauchmelderpflicht auch bei der Feuerwehr im Kreis Calw auf größtmögliche Unterstützung.
Sie machen sich keine Illusionen. "Viele meinen, Rauchmelder braucht man nicht", weiß der Calwer Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide zu erzählen. Klaus Ziegler, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und Udo Zink, Pressesprecher der Feuerwehr im Kreis Calw, nicken zustimmend. "Die Brandgefahren werden bagatellisiert", klagt Heide weiter. Eine Entwicklung, die den Rettungskräften gar nicht schmeckt. Und deshalb begrüßen sie auch ausdrücklich, dass die seit Juli 2013 bestehende Rauchmelderpflicht in Neubauten ab Anfang 2014 auf alle Gebäude ausgedehnt wird. Zumal Baden-Württemberg auch eines der letzten Bundesländer ist, in denen die Melderpflicht eingeführt wird.
Grund für die Unterstützung des Verbots ist nicht nur die gesteigerte Aufmerksamkeit, die das Thema Brandschutz dadurch bekommt, sondern ihre Überzeugung, dass die kleinen Geräte effektive Lebensretter sind. Denn sie warnen nicht nur tagsüber, wenn die Menschen in den Häusern und aufmerksam sind, vor Rauch und Feuer, sondern auch nachts. Und das ist deshalb so wichtig, weil "wenn man schläft, schläft auch der Geruchssinn", wie Klaus Ziegler zu bedenken gibt. Wenn man schläft, kann man also keinen Rauch in der Wohnung riechen. Die Folge davon ist, dass die Zahl der Toten bei Bränden nachts höher ist als tagsüber – und das obwohl die Mehrzahl der Brände am Tag zu verzeichnen sind: Nur ein Drittel aller Brände werden in den Nachtstunden registriert, allerdings ist die Zahl der Menschen, die bei diesen nächtlichen Bränden sterben, doppelt so hoch wie bei Bränden am Tag.
Kein Verständnis hat die Spitze der Feuerwehr im Kreis Calw für die, die sich aus Kostengründen gegen eine Ausrüstung ihrer Wohnung mit Rauchmeldern entscheiden. "Der Rauchmelder ist der billigste Lebensretter überhaupt", sagt Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide, der als Vergleich das Auto anführt. "In einem Mittelklassewagen entfällt ein Drittel des Preises auf die Sicherheitstechnik. Bei einem Preis von 30 000 Euro wären das 10 000 Euro", rechnet Heide vor. "Da sind die 50 Euro, die zwei Rauchmelder kosten, geradezu Peanuts. Vor allem wenn man bedenkt, dass man deutlich mehr Lebenszeit in der Wohnung als im Auto verbringt", so Heide abschließend.