Im "Lernort Natur" der Kreisjägervereinigung Calw erlebten die Schüler des Sprachheilzentrums die Waldbewohner und ihre Gewohnheiten. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler des Sprachheilzentrums mit Jägern unterwegs / Präparate und Hochsitz faszinieren bei "Lernort Natur"

Von Steffi Stocker

Calw-Stammheim. Unterricht in freier Natur hatten die Mädchen und Jungen der dritten Klasse des Sprachheilzentrums. Am Ortsrand von Stammheim lernten sie nicht nur den kleinen und den großen König des Waldes kennen.

Sie stellten auch fest, dass der Dachs einen Zebrastreifen im Gesicht hat. Elke Marco, die Jugendleiterin der Kreisjägervereinigung Calw, und deren Kollegin Susanne Fischer hatten eine Art Parcours vorbereitet. Mit Präparaten von wilden Tieren sollte den Schülern nähergebracht werden, wie die sonst meist verborgen bleibenden Bewohner des Waldes leben. "Wir haben Wildschweine gehört und für deren Fütterung Eicheln gesammelt", fasste Elke Marco das Geschehen zusammen. Eigens dafür hatte sie Geräusche, die Keiler und Bache von sich geben, von ihrem Handy abgespielt.

Fasziniert folgten die Kinder den Jägerinnen durch das Dickicht bis zu einem Hochsitz. "Mit dem Fernglas konnten sie dort ganz nah einen Fuchs beobachten", berichtete Susanne Fischer, die auch allgemein über die Aufgaben der Jäger informierte.

"Einen besseren Unterricht, als mittendrin, gibt es für das Thema Natur nicht", war Klassenlehrerin Brigitte Winker begeistert. Nachdem sie bereits mit einem Förster die Bäume, deren Blätter und Früchte näher kennengelernt hatten, lag in diesen Tagen der Schwerpunkt auf den Tieren des Waldes. "So ein Erlebnis vor Ort macht sich deutlich im Unterricht bemerkbar, weil die Kinder einen viel konkreteren Zugang zur Thematik haben", unterstrich die Lehrerin.

Und so profitierten die Kinder vom Streifzug entlang der Bäume, hatte doch die Kreisjägervereinigung zu ihrem "Lernort Natur" eine "Fühl-Kiste" mitgebracht. "Da sind Bucheckern drin", stellte ein Mädchen fest. Zudem konnten die Schüler auch das Geweih des kleinen Königs im Wald – einem Rehbock, der große König ist übrigens der Hirsch – oder ein Schneckenhaus ertasten. Mit einem Bewegungsspiel, bei dem die Kinder entschieden, ob Marcos Aussagen richtig oder falsch waren, stellten sie ihr neues Wissen unter Beweis. Ob Hasen-Babys keine Haare haben, Wildschweine Kartoffeln mögen oder der Fuchs im Bau lebt: Mit solchen Dingen ließen die Schüler den "Lernort Natur" Revue passieren.