Christina Rahn Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Glasperlenspiele: Künstlerische Leiterin will etwas zurückgeben / Stadtverwaltung als Kooperationspartner

Calw. Im September wird in Calw ein neues Musikfestival aus der Taufe gehoben. Unter der künstlerischen Leitung der Pianistin Christine Rahn, geborene Hiller, wird vom 2. bis 4. September das Georgenäum zum Schauplatz dreier Konzerte, die ganz der Liedkunst gewidmet sind. "Glasperlenspiele Calw Festival für Liedkunst" lautet der Titel in Anlehnung an Herrmann Hesses letzten Roman.

Da war doch was

Christine Rahn, geborene Hiller? Da war doch was mit Calw. Hier wurde sie 1989 geboren. Und hier war sie von 1996 bis 2003 Schülerin an der Musikschule. Den ersten Klavierunterricht hatte sie bei Marianne Bender. Als Solistin, gefragte Kammermusikerin und Liedbegleiterin tritt Christine Rahn mittlerweile in verschiedenen Ländern Europas auf .

Mit dem Festival, so erklärte ihr Mann Stephan im Gespräch mit unserer Zeitung, will sie als Veranstalterin Calw etwas zurückgeben. Kooperationspartner ist die Stadtverwaltung.

Passend zum Start des Festivals stehen die drei Konzerte unter dem Motto "Aufbruch", eine Bezeichnung, die im Mittelpunkt zahlreicher Liederzyklen steht. Einer der bekanntesten Liederzyklen zum Thema Aufbruch wird im Eröffnungskonzert am 2. September zu hören sein. Der junge aufstrebende Bariton Samuel Hasselhorn, der zuletzt die Young Concert Artists Auditions in New York und den zweiten Preis beim Wigmore Hall Song Competition 2015 in London gewann, wird gemeinsam mit Christine Rahn am Klavier Franz Schuberts Zyklus "Die schöne Müllerin" singen.

Mit einer außergewöhnlichen, aber sehr reizvollen Besetzung wird das Konzert am 3. September aufwarten. Die in Düsseldorf lebende Sopranistin Hiltrud Kuhlmann, unter anderem Stipendiatin der 58. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler, wird zusammen mit dem Essener Vagabond-Quartett auftreten, über das die WAZ schreibt: "Es dürfte internationale Konzertpodien erobern". Werke von Mendelssohn, Schumann, Berg und Strauss stehen auf dem Programm des Konzertes.

Noch zwei Einheimische

Zum Abschluss des Festivals werden am 4. September zwei aus Calw stammende Künstler zu hören sein: der Tenor Daniel Kluge, einstmals Aurelius Sängerknabe – inzwischen Ensemble-Mitglied an der Stuttgarter Staatsoper, und seine Schwester Melania Kluge, die ebenfalls in Calw ihre musikalische Karriere begann und heute eine viel gefragte Lied- sowie Kammermusikpartnerin ist.

Die Konzertmatinee greift das Festivalthema mit Werken von Franz Schubert und Othmar Schoeck auf und macht gleichzeitig deutlich, welch großartigen Künstler die Stadt Calw mit den Aurelius Sängerknaben und der Musikschule hervorgebracht hat.

In allen Konzerten soll neben bekannten Werken des Liedrepertoires der Blick auch auf Unbekanntes gewagt werden, darunter auch Vertonungen von Texten Herrmann Hesses.

So werden in den Konzerten Hesse-Vertonungen von Justus Hermann Wetzel, Richard Strauss und Othmar Schoeck zu hören sein.

Karten zu den Konzerten gibt es ab sofort im Vorverkauf zum Preis von 15 Euro (ermäßigt zehn Euro) bei der Stadtinformation Calw, Sparkassenplatz 2, Telefon 07051/16 73 99, und bei allen anderen Reservix-Vorverkaufsstellen.