Die Chöre aus Weida und Holzbronn erfreuten die Musikfreunde der Region mit einem bunten Strauß fröhlicher Melodien. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Bewegender gemeinsamer Auftritt / Partnerschaft voller Leben mit Weida / Volkslieder zu hören

Von Bettina Bausch

Gemeinsames Musizieren verbindet. Die Freude am Singen war den rund 70 Sängerinnen und Sängern bei dem bewegenden Chorkonzert dann auch ins Gesicht geschrieben.

Calw-Holzbronn. Frisch, dynamisch und mit viel Herzblut gesungen, wurden an diesem Abend viele, fast schon vergessene deutsche Volkslieder zu neuem Leben erweckt. Der stimmungsvolle Gesang der Chöre erreichte schnell die Herzen der Zuhörer und verbreitete eine heiter-freundschaftliche Atmosphäre.

Immer wieder begeisterter Applaus

Immer wieder brandete begeisterter Applaus auf. Die in den vergangenen Jahren gewachsene Freundschaft zwischen den beiden Partnergemeinden Calw und Weida fand ihren musikalischen Ausdruck in diesem großartigen, bewegenden Konzert voller Sangesfreude.

Die 31 Sängerinnen und Sänger aus Thüringen waren am Himmelfahrtstag mit dem Bus angereist und fanden in Bad Teinach in wohltuender Schwarzwaldumgebung ein gemütliches Quartier. "Wir waren uns gleich sympathisch als wir uns vor einigen Jahren zum ersten Mal trafen", unterstrich die Weidaer Chorleiterin Claudia Wöpke.

Thüringer Gäste auf dem Baumwipfelpfad

Neben ihrem Auftritt in Holzbronn sangen die Gäste aus Weida am Samstagvormittag auf dem Calwer Wochenmarkt. Zudem blieb den Sängern auch noch etwas Zeit, die Hesse-Stadt Calw und den Baumwipfelpfad in Bad Wildbad kennenzulernen.

Der Holzbronner Dorfsaal war voll besetzt, als die beiden Chöre das Konzert mit einem gemeinsamen Auftritt eröffneten. Der Gesang der großen Formation war dabei klanglich so ausgewogen und harmonisch, als handele es sich um einen Chor, der ständig zusammen singt.

"Wie lieblich ist der Maien" und das Kirchenlied "Geh aus mein Herz und suche Freud" bildeten den stimmungsvollen Auftakt. Die Lieder standen gleichsam für das Motto des Abends: Freude und Harmonie waren angesagt.

Der Holzbronner Nachwuchschor Liederkranz-Spatzen überraschte unter der sicheren Leitung von Bastian Levacher mit einem leben- dig vorgetragenen Lieder-Potpourri und einigen bekannten Songs in englischer Sprache.

"Burgen stolz und kühn" besungen

Die beiden Chöre aus Weida und Calw gaben Kostproben aus ihrem umfangreichen Repertoire. Die Thüringer eröffneten mit dem schönen mitteldeutschen Heimatlied "An der Saale hellem Strande". Unter dem einfühlsamen Dirigat von Claudia Wöpke besang der Chor die zahlreichen romantischen "Burgen stolz und kühn", die sich an der Saale aneinander reihen. Weitere besonders schöne mehrstimmig gesungene Lieder waren Titel wie "O Täler weit, o Höhen" und das gefühlvoll interpretierte Studentenlied "Ännchen von Tharau".

Die Holzbronner hatten unter der umsichtigen Leitung von Rabea Kramp ebenfalls wohlklingenden Chorgesang zu bieten. "Da unten im Tale", "Das Wandern ist des Müllers Lust" sowie "Schwaben und Gesang", eine Komposition des Calwers Hans-Jörg Kalmbach, verbreiteten Frühlingsstimmung. Mit einem instrumentalen Zwischenspiel setzten die beiden Dirigentinnen (beide Violine) und Heike Schwartze am Klavier einen zusätzlichen reizvollen Akzent, als sie ein irisches Volkslied ausdrucksvoll interpretierten.

Besucher in Geschehen einbezogen

Am Ende des Konzerts standen dann alle drei Chöre gemeinsam auf der Bühne und sangen sich in die Herzen der begeisterten Zuhörer. Auf originelle Weise wurden die bewegten Besucher von Dirigentin Wöpke beim gemeinsamen Singen eines klangvollen Quodlibets in das Geschehen mit einbezogen.

"Es ist schön zu sehen, dass eine solche Städtepartnerschaft mit so viel Leben erfüllt ist", hob Ortsvorsteher Patrick Sekinger freudig hervor.