Sie haben konkrete Schritte für das Burnout-Café vorbereitet: der parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (rechts), und AOK-Pressesprecher Harald Brandl. Foto: Büro Fuchtel

Gründung am 22. Juni geplant. Initiative soll von einem Verein getragen werden. Geeigneter Standort in Calw-Altburg gefunden.

Kreis Calw - Etwas Vergleichbares gibt es noch nicht in der Region. Umso schneller nimmt die Initiative "Burnout" im Nordschwarzwald nun konkrete Formen an. Die Gründung werde noch im Juni sein, erklären Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und AOK-Pressesprecher Harald Brandl. Die Gesundheitskasse steht hinter der Initiative des Bundestagsabgeordneten, denn "die Bedürfnisse sind groß", argumentiert Brandl. Und weil nach Brandls Worten jeder weiß, dass ein Burnout-Café dringend notwendig ist, stoßen die Initiatoren bereits auf breite Unterstützung. "Das machte Mut, sich intensiv über die Gründung des dazugehörigen gemeinnützigen Vereins Gedanken zu machen", sagt der AOK-Vertreter.

Psychische Erkrankungen nehmen auch im Einzugsbereich der AOK Nordschwarzwald zu, beweist die Statistik. Jede Burnout-Situation sei eine Belastung für den Patienten, sein berufliches Umfeld und seine Familie. Da müsse dringend geholfen werden. Deshalb hätten sich auch schon ganz konkret Betroffene gemeldet, die die Gründung begrüßen. Diese ist für Montag, 22. Juni, geplant. Nach Überprüfung aller wichtigen Komponenten soll das Burnout-Café möglichst bürokratiearm auf den Weg gebracht werden, sind sich die Akteure einig.

Geeigneter Standort in Calw-Altburg gefunden

Fuchtel hatte sich aufgrund der Erfahrungen in seinen Sprechstunden der Sache angenommen. Die Vorarbeiten seien sehr zeitintensiv gewesen, "aber es muss im Interesse der Menschen geschehen", erläutert der Politiker sein Engagement. Das Burnout-Café wird seinen Standort in den Räumen des neuen Würzbacher Bauerntheaters in Calw-Altburg haben. Dieser Standort werde künftig von einem breiten Publikum frequentiert und sei deswegen nach sorgfältiger Abklärung sehr geeignet. Die Arbeit wird von drei Aufgabenfeldern geprägt: Zum einen geht es um Hilfestellung für Menschen, die bereits Burnout-Probleme haben und noch nicht in fester Behandlung sind, sowie um Personen mit Nachsorgebedarf. Zum Dritten soll das neue Burnout-Café auch Anlaufstelle für Angehörige sein. Gerade Letzteres sei eine wichtige Aufgabenstellung, wissen die Mitwirkenden aus dem Kreis der Medizin.

Getragen wird die Initiative von einem Verein, der sich über Sponsorengelder und Mitglieder finanziert. Fachleute wie Ärzte, Psychologen oder Burnout-Spezialisten sind zur Mitwirkung eingeladen und werden die Arbeit begleiten. Auch die Landkreise im Nordschwarzwald, der Regionalverband sowie weitere Institutionen mit Erfahrung sollen aufgrund vorhandener Kompetenzen angesprochen werden, damit die Arbeit auf möglichst breitem Fundament gebündelt werden kann. Die Suchtberatungsstellen wurden ebenfalls um Unterstützung gebeten.