Für solche Aktionen, wie den Würgegriff gegen Max Fuhrmann, gab es weder Strafwurf noch eine Zeitstrafe – kein Wunder dass sich der Altensteiger Trainer über die Regelauslegung der Schiedsrichter ärgerte. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballTSV Altensteig muss nach 29:30 gegen SV Fellbach um Klassenerhalt in der Württemberg-Liga bangen

Von Uwe Priestersbach

TSV Altensteig – SV Fellbach II 29:30 (13:15). Nach der vermeidbaren Heimniederlage gegen den SV Fellbach steckt der TSV Altensteig plötzlich im Abstiegsstrudel der Handball-Württemberg-Liga. Nur noch zwei Punkte trennen die Altensteiger von den Abstiegsplätzen.

"Wir haben zu viele einfache Tore kassiert und vorne wieder nicht Ruhe bewahrt", ärgerte sich der Altensteiger Trainer Nenad Gojsovic über die mangelnde Disziplin seiner Mannschaft. Kaum weniger brachten ihn jedoch einige Entscheidungen der Unparteiischen in Rage, die seiner Meinung nach unterschiedliche Maßstäbe anlegten.

Auffallend war auf jeden Fall, dass die Gäste sechs Strafwürfe erhielten, während auf Altensteiger Seite nur ein Siebenmeter verbucht wurde, obwohl die Gäste durchaus immer wieder recht rustikal zur Sache gingen.

Allerdings leisteten sich die Einheimischen etliche Ballverluste und Fehlwürfe und hatten zudem noch Pech mit mehreren Pfostenwürfen. Zudem verletzte sich nach einer guten Viertelstunde Patrik Letzgus ausgerechnet nach seinem dritten Treffer in Serie zum 10:9 am Sprunggelenk.

Bis dahin hatten sich beide Teams auf Augenhöhe gegenüber gestanden und einen offenen Schlagabtausch geliefert, wobei es die Altensteiger nicht schafften, den wurfgewaltigen Fellbacher Linkshänder Kai Liebing, der es am Ende auf zehn Treffer brachte, in den Griff zu bekommen. Nach dem Ausfall von Patrick Letzgus leistete sich die TSV-Sieben einige Fehlwürfe, die Gäste legten auf 14:11 und 15:13 beim Pausenpfiff vor.

Nach dem Seitenwechsel wehrte TSV-Keeper Milos Slaby zwar einen Siebenmeter ab und entschärfte außerdem einen Konter, trotzdem erhöhte der SV Fellbach auf 19:15, und nach einem Aufsetzer von Dino Racki an die Unterkante der Latte erzielten die Gäste sogar das 22:17 (41.).

Doch dann setzten die von den Fans lautstark angefeuerte Altensteiger zu einer tollen Aufholjagd an: Florian Podrimaj verkürzte mit zwei Treffern in Überzahl auf 22:24, und nach einem Doppelschlag von Max Fuhrmann in der 50. Minute stand es 25:25.

Bis zum 28:28 ging es anschließend im Gleichschritt weiter, das Spiel war völlig offen. Hoffnung schöpften die TSV-Anhänger, als sich Dino Racki (59.) zum 29:28 durchtankte. Doch im Gegenzug erhielt Veljko Saula für ein Foul zwei Minuten Zeitstrafe, während Adrian Müller per Siebenmeter das 29:29 erzielte.

Dramatik pur in der Eichwaldhalle. Es lief die letzte Spielminute. Max Fuhrmann hatte die Gelegenheit, die Altensteiger erneut in Führung zu bringen, doch er scheiterte am Fellbacher Schlussmann. Exakt 17 Sekunden blieben noch. Die Gäste nahmen eine Auszeit und in Überzahl traf anschließend Alexander Schuhbauer von der Außenbahn zum 30:29 für die Gäste.

Zwar nahm nun auch Nenad Gojsovic noch eine Auszeit und für die letzten zwölf Sekunden den Torwart aus dem Spiel. Doch mehr als ein direkter Freiwurf sprang nicht mehr raus, und den setzte Max Fuhrmann über das Tor.

Jetzt ist der TSV Altensteig beim nächsten Heimspiel am Gründonnerstag gegen den TV Flein gefordert, wieder Zählbares einzufahren. Sonst könnte es im Saisonendspurt noch mal richtig eng werden. TSV Altensteig: André Dannenberg und Milos Slaby im Tor, Dino Racki (3), Micha Neumann (3/1), Werner Schenk, Florian Podrimaj (6), Patrik Letzgus (3), Christian Hörner (1), Tobias Karl, Marc Sautter, Max Fuhrmann (8), Alexander Hils, Veljko Saula (3), Amir Demaili (2). Schiedsrichter: Tobias Glögg-ler, Nikolas Rupp (SC Lehr).