Markus Strinz wird 2013 wieder einen Kontinent nonstop durchqueren

Von Lothar Schwark

Auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt sich der Ultra-Radsportler Markus Strinz. Nach seinem vorzeitigem Ausstieg in diesem Jahr beim Race Across America (RAAM), dem härtesten Rad-Ausdauerwettbewerb weltweit, möchte der Vollmaringer 2013 einen neuen Anlauf starten.

Nachdem er im Juni anspruchsvolle Gebirgsstrecken und die Wüste schon durchquert hatte, kam für den 51-Jährigen nach rund 2700 bewältigten Kilometern das Aus wegen massiver Probleme beim Sitzen. Zu diesem Zeitpunkt lag der für den RSV Öschelbronn startende Strinz auf Gesamtrang 17 unter den 52 Startern.

Dabei radelte der Extremsportler in den USA auch für einen guten Zweck. Durch Patenschaften erzielte er einen Betrag von 1.400 Euro, der der Initiative Stationäres Hospiz Region Nagold zugeflossen ist. Zur Unterstützung dieser Einrichtung will der Radsportler auch 2013 wieder eine Spendenfahrt unternehmen. Ziel bleibt ein erneuter Start beim Race Across Amerika. Falls die Finanzierung für den Trip über den Großen Teich nicht klappt, nimmt Strinz am Race Across Europe teil, das über 4900 Kilometer und mit 40000 zu bewältigenden Höhenmetern von Calais nach Gibraltar führt. Dann würde steuert der Vollmaringer auch Freudenstadt ansteuern, weil die Etappe durch den Schwarzwald und durchs Neckartal zwischen Horb und Rottenburg auf die Alb führt.

Solche Langstrecken lassen sich aber nur durch intensives Training meistern. Im Winter ist Markus Strinz öfters mit dem Mountainbike unterwegs. Regelmäßig trainiert er auf der überdachten Radbahn in Öschelbronn. Im Frühjahr geht es auf die Straße zurück. Bei Wind und Wetter wird bis zu fünfmal die Woche das Trainingsprogramm abgespult und in der Hauptphase vor einem Wettbewerb werden auch schon einmal 1000 Kilometer in der Woche zurückgelegt. Eine Trainingseinheit von Nagold zum Bodensee und zurück ist dann normal.

Das Race Across Europe will Strinz bei einer möglichen Teilnahme in zwölf Tagen schaffen, was Tagesetappen von 500 bis 600 Kilometern bedeutet. Zeit zum Schlafen bleibt da nicht viel. In den USA ist der Radsportler bis zu 30 Stunden am Stück im Sattel geblieben. Meist schläft er maximal drei Stunden und das häufig in freier Natur."In Europa hat man durch Stopphasen auf der Straße noch weniger Zeit zum Schlafen", macht der Ausdauersportler auf einen Unterschied aufmerksam.

Um gute Leistungen abzuliefern, ist nicht nur eine gute körperliche Vorbereitung , sondern auch ein funktionierendes Team im Begleitfahrzeug nötig. Trinken und Essen finden meist auf dem Rad statt. Zwei Liter Wasser mit Mineralien versetzt sind in der Stunde locker drin. Als Energielieferant bevorzugt Strinz dickflüssige Kokosmilch. Äpfel und Gemüse stehen weiter auf dem Speiseplan.

Nach den Erfahrungen des Vorjahrs hat sich Markus Strinz jetzt noch einem weiteren, nicht unwichtigen Detail gewidmet. In Freudenstadt unterzog er sich im Türk Fuß-Vital-Center einer Computeranalyse auf dem Rad, um mit millimetergenau angepassten Schuheinlagen Kraftoptimierung und Ausdauer noch zu steigern.